Dem 79-Jährigen wird vorgeworfen, in den Skandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht verwickelt zu sein. Kuczynskis Beraterfirma Westfield Capital soll zwischen 2004 und 2006 mehrere Hunderttausend Dollar von Odebrecht erhalten haben. Zudem sorgte die Begnadigung des wegen Menschenrechtsverbrechen verurteilten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori international für heftige Kritik. Auslöser für den Rücktritt waren nach Berichten peruanischer Medien aber von der Opposition veröffentlichte Videos, die einen Stimmenkauf der Regierung beweisen sollen.
"Ich habe ehrlich gearbeitet"
In seiner Rücktrittserklärung wies Kuczynski alle Vorwürfe zurück. "Ich habe fast 60 Jahre meines Lebens ehrlich gearbeitet", betonte er in einer Fernsehansprache. Kuczynski warf der Opposition vor, die Arbeit seiner Regierung von Anfang an blockiert zu haben. Die im Parlament dominierende Oppositionspartei Fuerza Popular von Keiko Fujimori hatte in den vergangenen eineinhalb Jahren mehrere Minister der Kuczynski-Regierung abgesetzt.
Vizepräsident soll Nachfolge antreten
Vizepräsident Martin Vizcarra, der aktuell als Botschafter in Kanada tätig ist, zeigte sich am Abend empört über die Situation. Er betonte aber gleichzeitig: "Ich komme nach Peru zurück, um mich dem Land zur Verfügung zu stellen." Vizcarra soll nach lokalen Medienberichten am Freitag als neuer Staatschef vereidigt werden. Zuvor muss das Parlament dem Rücktritt Kuczynskis noch offiziell zustimmen.