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Archivbild des angolanischen Präsidenten José Eduardo dos Santos

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Parlamentswahl in Angola: Wechsel nach 38 Jahren

Im afrikanischen Ölstaat Angola werden heute Parlamentswahlen abgehalten, die nach 38 Jahren einen Wechsel im Präsidentenamt einleiten sollen. Der 74-jährige Staatschef José Eduardo dos Santos will nach der Abstimmung abdanken.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Der frühere Marxist hatte die ehemalige portugiesische Kolonie seit 1979 regiert und bereits den 63-jährigen Verteidigungsminister Joao Lourenco zum Nachfolger bestellt. Dos Santos gilt als Afrikas dienstältester Staatschef nach Präsident Teodoro Obiang vom Inselstaat Äquatorial-Guinea, der das Land seit August 1979 diktatorisch regiert - und damit gut einen Monat länger als dos Santos.

Veruntreuung und Korruption

Kritiker werfen der Regierung des südwestafrikanischen Staats, der nach Nigeria als zweitgrößter afrikanischer Ölproduzent gilt, Veruntreuung und massive Korruption vor. Amnesty International dokumentierte in dos Santos' Amtszeit zahlreiche Menschenrechtsverletzungen. Sie sprach von einer "schlimmen humanitären Bilanz".

In der angolanischen Verfassung ist keine Präsidentenwahl vorgesehen, das höchste Staatsamt fällt dem Vorsitzenden jener Partei zu, die als stärkste Kraft aus der Parlamentswahl hervorgeht. Die MPLA von dos Santos regiert in Angola seit der Unabhängigkeit von 1975. Zwischen 1975 und 2002 wurde in Angola ein Bürgerkrieg geführt, in dem die UNITA-Partei des jetzigen Oppositionsführers Isaias Samakuva unterlag. In den vergangenen Jahren flossen hohe Einnahmen aus dem Ölgeschäft in das Land. Kritiker werfen der Regierung Veruntreuung und massive Korruption vor.