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Generalmajor Moyo im Fernsehen

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Panzer blockieren Parlament von Simbabwe

Panzer haben am Morgen den Zugang zum Parlament von Simbabwe blockiert. Ein Offizier erklärte im Staatsfernsehen, das Militär habe zeitweise die Kontrolle über den Staat übernommen. Es handle sich jedoch nicht um einen Putsch.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

In der Nähe des Parlaments in Harare fuhren am Morgen gepanzerte Fahrzeuge auf, Soldaten forderten Autos zur Umkehr auf. Weitere Militärfahrzeuge waren vor den Büros der Regierungspartei Zanu-PF sowie vor den Büros zu sehen, in denen der seit 1980 amtierende Präsident Robert Mugabe sein Kabinett versammelt.

Vorgehen gegen "Kriminelle"

In der Nacht waren Schüsse in der Nähe von Mugabes Wohnsitz gefallen. In einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung teilte Generalmajor Sibusiso Moyo jedoch mit, es handele sich nicht um einen Militärputsch gegen die Regierung. Vielmehr sei die Armee gegen "Kriminelle" im Umfeld von Mugabe vorgegangen. Mugabe und seine Familie seien gesund und in Sicherheit.

Drohungen der Armee

Die Lage in Simbabwe hatte sich zugespitzt, nachdem Militärchef Constantino Chiwenga der Regierung gedroht hatte, einzugreifen. Die Partei von Präsident Mugabe warf ihm daraufhin Verrat vor. Mugabe hatte vergangene Woche seinen langjährigen Vize, Emmerson Mnangagwa, entlassen. Mugabes Frau Grace, die seine Nachfolge antreten soll, ist eine erklärte Kritikerin von Mnangagwa. Dieser wiederum wurde vom Militär unterstützt. Einige Generäle haben erklärt, dass sie niemanden an der Spitze des Staates akzeptieren würden, der nicht im Unabhängigkeitskrieg in den 1970er-Jahren gekämpft hat. Mugabe führt die Geschicke des Landes seit der Unabhängigkeit 1980. Seine 52-jährige Frau Grace kämpfte nicht im Krieg.

Auswärtiges Amt mahnt zur Vorsicht

Das Auswärtige Amt in Berlin forderte deutsche Staatsbürger in Simbabwe angesichts der "bisher ungeklärten Bewegungen militärischen Geräts und Personals" zur Vorsicht auf. "Deutsche Staatsangehörige sollten in ihren Unterkünften verbleiben, sich von Menschenansammlungen fernhalten und die Lageentwicklung über die lokalen Medien und diese Sicherheitshinweise verfolgen", hieß es. Von Kommentaren zur aktuellen politischen Lage in Simbabwe, auch über die sozialen Medien, werde abgeraten.