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Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer

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Ost-Beauftrage warnt vor regionalen Unterschieden

Nach Auslaufen des Solidarpakts II im Jahr 2019 ist laut Iris Gleicke (SPD) weiterhin eine wirksame Regionalförderung erforderlich. Bei der Digitalisierung hinke nicht nur Ostdeutschland, sondern auch Bayern hinterher. Von Nadine Bader

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Im Bericht zum Stand der Deutschen Einheit äußert die Bundesregierung die Befürchtung, dass es 28 Jahre nach dem Mauerfall zu einer größeren Kluft zwischen wirtschaftlich starken und schwachen Regionen in Deutschland kommen könnte.

Immer noch starke regionale Unterschiede

Zwar sei die Lebenszufriedenheit in Ost und West gewachsen. Laut Bericht liegen bei der Arbeitslosigkeit innerhalb Deutschlands aber regional immer noch erhebliche Unterschiede vor. Die Arbeitslosenquote variiert zwischen 3,5 Prozent in Bayern, 9,7 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und 10,5 Prozent in Bremen (Jahresdurchschnitt 2016).

Sorgen bereiten der Ost-Beauftragten vor allem Bevölkerungsschwund und Überalterung in den neuen Bundesländern. Die alten Bundesländer hätten sehr vom Zuzug junger Menschen aus Ostdeutschland profitiert.

"Wir brauchen Arbeit und Einkommen in Ostdeutschland. Dann kommen auch wieder junge Leute in die Region. Das Ziel dürfen wir nicht aufgeben." Iris Gleicke, Ost-Beauftragte der Bundesregierung

Digitalisierung als Chance

Chancen gerade für strukturschwache Regionen sieht die Ost-Beauftragte vor allem in einer schnellen Digitalisierung und mehr Breitbandausbau. Da hinken laut Bericht nicht nur Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen hinterher, sondern auch Regionen in Bayern.

"Da wünschte ich mir mehr Unterstützung, weil ich mir vorstellen könnte, dass auch strukturschwächere Regionen in Bayern wie beispielsweise die Oberpfalz oder Niederbayern davon profitieren würden." Iris Gleicke, Ost-Beauftragte der Bundesregierung