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Oguz Güven

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Online-Chef von "Cumhuriyet" zu Haftstrafe verurteilt

Der Chefredakteur des Online-Auftritts der türkischen Zeitung "Cumhuriyet" ist wegen Terrorpropaganda zu drei Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. 18 weitere "Cumhuriyet"- Mitarbeiter sind derzeit wegen Terrorvorwürfen angeklagt.

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Ein Gericht in Istanbul befand Oguz Güven für schuldig, Propaganda für die Gülen-Bewegung gemacht und Erklärungen von Terrororganisationen veröffentlicht zu haben, wie die "Cumhuriyet" berichtete. Güven saß wegen des Verfahrens im Juni rund einen Monat in Untersuchungshaft. Die türkische Führung macht die Bewegung um den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich. Die Gülen-Bewegung gilt in der Türkei als Terrororganisation. 

Kampf um die Meinungsfreiheit

Güven sagte nach Angaben der "Cumhuriyet" zu seiner Verteidigung, der einzige Grund für die Verfahren gegen ihn und andere Journalisten der Zeitung sei ihre Berichterstattung und Opposition zur türkischen Führung. "Die freie Meinungsäußerung ist unentbehrlich für eine Demokratie. Wenn Journalisten schweigen, dann verringert sich auch die Stimme des Volkes, dann verstummt auch die Demokratie."

In einem anderen Verfahren sind 18 weitere "Cumhuriyet"- Mitarbeiter wegen Terrorvorwürfen angeklagt. Vier sind noch in Untersuchungshaft. Bei ihnen handelt es sich um Chefredakteur Murat Sabuncu, Herausgeber Akin Atalay, den Investigativjournalisten Ahmet Sik und den Buchhalter Emre Iper.