Die FPÖ steigert sich um fast sieben Prozentpunkte zu und kommt laut ersten Hochrechnungen auf 15,0 Prozent. Ein Ergebnis, das unter den Vorhersagen der Umfragen liegt. Möglicher Grund: Ihr Spitzenkandidat Udo Landbauer war in einen Skandal um Nazi-Lieder in seiner Burschenschaft verwickelt. Der Skandal wurde nach den Umfragen publik.
Das fragliche Buch von Landbauers Burschenschaft "Germania zu Wiener Neustadt" enthält judenfeindliche und volksverhetzende Lieder. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Landbauer gibt an, von dem Liedgut nichts gewusst zu haben.
ÖVP verteidigt absolute Mehrheit
Von dem Skandal profitiert haben dürfte die konservative ÖVP und die jetzige Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner. Umfragen sagten ihr ein Ergebnis von etwa 45 Prozent voraus - nun sind es nach aktueller Hochrechnung 49,7 Prozent; im Vergleich zur vergangenen Wahl ist das ein Minus von 1,1 Prozentpunkten. Trotzdem werden die Konservativen wohl in Niederösterreich problemlos weiterhin alleine regieren können.
Grüne und Neos schaffen Einzug in Landtag
Zulegen kann die SPÖ, und zwar um 2,3 Prozentpunkte. Sie erreicht nun 23,9 Prozent, "schiebt" sich damit also zwischen ÖVP und FPÖ. Die Grünen, zuletzt bei der Nationalratswahl aus dem Parlament geflogen, kommen auf 6,4 Prozent und sind damit trotz leichter Verluste sicher im Landtag dabei. Die liberalen Neos übersprangen mit derzeit 5,0 Prozent die Vier-Prozent-Hürde und sind ebenfalls im niederösterreichischen Landtag vertreten.
Zur Wahl aufgerufen waren rund 1,4 Millionen Bürger. Die Abstimmung war mit besonderer Spannung beobachtet worden. Sie galt auch als erster Stimmungstest für die neue ÖVP-FPÖ-Regierung im Bund.