Von 2018 bis 2021 sollen eine Bibliothek und ein Museum dort entstehen. Finanziert wird das Großprojekt aus der Stiftung des früheren und US-Präsidenten und seiner Ehefrau Michelle. Mehr als ein Gebäude oder ein Museum solle es aber ein Wohn- und Arbeitszentrum werden, wird eine Sprecherin der Einrichtung zitiert. Man wolle "das Konzept des aktiven Bürgers im 21. Jahrhundert mitgestalten".
Der Süden Chicagos, von wo aus die berühmte Skyline der Metropole nur am Horizont glänzt, ist aktuell vor allem traurig berühmt für eine der höchsten Kriminalitätsraten landesweit. In der gesamten Stadt wurden im vergangenen Jahr 764 Menschen ermordet, im Schnitt mehr als zwei pro Tag. Der Staat Illinois, in dem Chicago liegt, hat außerdem mit 14,2 Prozent die höchste Arbeitslosenrate unter Afroamerikanerinnen und Afroamerikanern.
Center soll 5.000 Jobs bringen
Die Obamas, die 1992 in dem Problembezirk, in dem Michelle aufgewachsen war, heirateten, streben mit ihrem Projekt nach eigenen Aussagen eine Transformation der Region an. Die Stiftung geht von der Schaffung von 5.000 neuen Jobs aus.
Michelles Kleider und Workshops mit Steven Spielberg und Spike Lee
Amerikanische Präsidenten bauen nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt traditionell Bibliotheken, die häufig vor allem als Museum und Archiv für ihr Wirken fungieren. Im Fall Obamas wird die Bücherei von der genannten Stiftung verwaltet werden und nicht von der National Archives and Records Administration/NARA. Im Museum sollen u.a. Erinnerungsstücke aus Wahlkämpfen und Kleider ausgestellt werden. In Klassenzimmern und Labors sind Kurse geplant. Stars wie Bruce Springsteen, Steven Spielberg oder Spike Lee sollen für interaktive Diskussion und Workshops gewonnen weden.