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Flagge mit Slogan für die "ARA San Juan"

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Neuer Hinweis bei Suche nach vermisstem U-Boot

Auf der Suche nach dem verschollenen argentinischen U-Boot "ARA San Juan" geht die Marine einer neuen Spur nach. Wenige Stunden nach dem letzten Kontakt mit dem U-Boot hatte es ein ungewöhnliches Geräusch im Südatlantik gegeben.

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Knapp drei Stunden nach dem letzten Kontakt zur "ARA San Juan" am 15. November habe es rund 50 Kilometer vom letzten bekannten Standort des U-Boots entfernt eine "hydro-akustische Anomalie" im Meer gegeben, sagte Marine-Sprecher Enrique Balbi vor Journalisten. Zu der Frage, ob das Geräusch von einer Explosion stammte, wollte er sich nicht äußern.

"Es ist ein Geräusch und es muss bestätigt und untersucht werden", sagte der Marine-Sprecher. Die Information darüber habe Argentinien am Mittwoch von den USA erhalten. Drei Schiffe seien nun auf dem Weg zu dem mutmaßlichen Ausgangspunkt des Geräuschs. Sie werden voraussichtlich heute Morgen ankommen.

"Sehr gefährliche Lage"

Zu den Aussichten, die 44 Besatzungsmitglieder des U-Boots zu retten, sagte Balbi: "Wir sind in einer sehr gefährlichen Lage und in einer, die sich verschlimmert." Derzeit suchen dutzende Schiffe und Flugzeuge aus zahlreichen Ländern nach dem U-Boot. Ein Krankenhaus in der Hafenstadt Comodoro Rivadavia in Patagonien ist auf die Behandlung der Besatzungsmitglieder nach einer Rettung vorbereitet.

US-Präsident Donald Trump erklärte, er habe angeordnet, die Suche nach dem U-Boot zu unterstützen. Die Zeit dränge für die 44 Besatzungsmitglieder. "Möge Gott mit ihnen und dem argentinischen Volk sein", twitterte Trump.

Alles hängt vom Sauerstoff ab

Die Sauerstoffreserven für die U-Boot-Besatzung reichen unter Wasser nur für sieben Tage, diese Zeitspanne lief gestern ab. Unklar ist allerdings, ob das U-Boot nicht doch irgendwo manövrierunfähig an der Oberfläche treibt oder zumindest so weit oben im Meer schwimmt, dass es sich mit Sauerstoff versorgen kann.

Angehörige hoffen noch

Auf dem Marinestützpunkt Mar del Plata schwanken die Angehörigen der Besatzungsmitglieder seit Tagen zwischen Hoffen und Bangen. "Ich bin zuversichtlich, sie werden zurückkommen", sagte Fernanda Valacco, deren Mann zur Besatzung gehört.

"Die Stunden vergehen, wir warten auf ein Wunder. " lena Alfaro, Schwester eines vermissten Seemanns

Nach der Äußerung von Marine-Sprecher Balbi über das verdächtige Geräusch im Meer brachen manche Angehörige in Tränen aus. Die Mutter eines Besatzungsmitglieds schrie in Richtung Meer: "Gib mir meinen Sohn zurück!"