Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, mindestens 79 Zivilisten seien verletzt worden. Die italienische Hilfsorganisation Emergency teilte mit, in ihr Krankenhaus in Kabul seien mehr als 50 Menschen eingeliefert worden. Emergency-Koordinator Dejan Panic sprach von einem "Massaker". Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu der Tat.
Explosionsort belebtes Stadtviertel
Nach Angaben von Augenzeugen erschütterte die gewaltige Explosion kurz vor 13.00 Uhr (Ortszeit, 9.30 Uhr MEZ) ein belebtes Stadtviertel, in dem das afghanische Innenministerium und die Vertretung der Europäischen Union Büros haben. In der Nähe befinden sich auch das Polizeipräsidium und der Sitz des Hohen Friedensrats zur Aussöhnung mit den Aufständischen.
Sicherheitswarnung Stunden zuvor
Am Samstag morgen hatten die afghanischen Behörden in einer Sicherheitswarnung speziell an Ausländer vor möglichen neuen Anschlägen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewarnt. Die IS-Kämpfer planen demnach Anschläge auf Supermärkte, Geschäfte und Hotels, die von Ausländern besucht werden.
In Kabul hatte die Zahl der Anschläge zuletzt stark zugenommen. Die Hauptstadt gilt inzwischen als einer der gefährlichsten Orte für Zivilisten in Afghanistan. Vor einer Woche hatten Kämpfer der radikalislamischen Taliban das Intercontinental-Hotel angegriffen und mindestens 22 Menschen getötet. Die meisten Opfer waren Ausländer, darunter auch eine Deutsche.