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Mesale Tolu

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Mesale Tolu fordert mehr Druck der Regierung im Fall Yücel

Die kürzlich aus türkischer Haft entlassene deutsche Journalistin Mesale Tolu hat im Fall Deniz Yücel mehr Druck auf Ankara durch die Bundesregierung gefordert. Heute ist der erste Jahrestag der Inhaftierung des "Welt"-Korrespondenten.

Tolu sagte im ZDF-"Morgenmagazin": "Die Bundesregierung muss klare Worte finden." Bilaterale Gespräche und milde Töne brächten nichts. Tolu verwies darauf, dass dass die Untersuchungshaft in der Türkei inzwischen "zum Regelfall geworden" sei. Es handele sich um "eine Strafe vor der Bestrafung". Die Forderung nach mehr Rechtsstaatlichkeit und zügigeren Verfahren reiche nicht mehr aus.

Belastete deutsch-türkische Beziehungen

Die Journalistin war im Dezember freigelassen worden, sie darf die Türkei aber nicht verlassen und sieht sich weiterhin Terrorvorwürfen ausgesetzt. Yücel werden wegen seiner Artikel zum Kurdenkonflikt und dem Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 "Volksverhetzung" und "Terrorpropaganda" vorgeworfen. Bis heute liegt aber keine Anklageschrift gegen ihn vor, ein Prozessbeginn ist nicht absehbar. Yücels Inhaftierung belastet die deutsch-türkischen Beziehungen massiv.