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Nicolas Maduro

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Maduro will Interpol gegen "Justizflüchtling" Ortega einsetzen

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat die außer Landes geflohene ehemalige Generalstaatsanwältin Luisa Ortega als "Justizflüchtling" bezeichnet. Er kündigte an, die internationale Polizeiorganisation Interpol gegen sie einzuschalten.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Ortega habe im Geheimen mit Washington zusammengearbeitet, um die venezolanische Regierung zu schädigen, so Maduro. Sie solle ruhig bei den kolumbianischen "Oligarchen" und putschierenden Brasilianern bleiben.

Flucht nach Kolumbien

Ortega war vergangene Woche gemeinsam mit ihrem Ehemann Germán Ferrer nach Kolumbien geflohen, nachdem die Maduro-treue Verfassungsgebende Versammlung sie abgesetzt und die Staatssicherheit ihr Haus durchsucht hatte. Die ehemalige Generalsstaatsanwältin hatte dann bekannt gegeben, dass sie an einem Treffen des südamerikanischen Handelsblocks Mercosur in Brasilien teilnehmen werde, wo sie belastende Beweise gegen Maduro vorlegen wollte. Die Handelskooperation hatte Venezuela Anfang August suspendiert.

Ortega nannte zunächst keine Details zu den Vorwürfen gegen Maduro. Am vergangenen Freitag sagte sie einer Gruppe lateinamerikanischer Staatsanwälte jedoch, die venezolanische Regierung habe sie wegen Ermittlungen absetzen lassen, die Maduro und seinem engen Vertrautenkreis Verbindungen zum Odenbrecht-Bestechungsskandal in Brasilien nachweisen könnten. 

Chile gewährt Richtern Asyl

Chile gab zudem bekannt, dass das Land fünf venezolanischen Richtern, die in der chilenischen Botschaft in Caracas Zuflucht gesucht haben, Asyl gewähren werde. Sie waren bedroht worden, nachdem sie von dem von der Opposition kontrollierten Parlament ans höchste Gericht berufen worden waren.