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Nicolas gibt seine Stimme bei der Kommunalwahl ab

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Maduro schließt Venezuelas Opposition von Präsidentenwahl aus

Der immer autoritärer auftretende Staatschef Venezuelas Nicolás Maduro hat eine neue Idee: Weil die Opposition die Kommunalwahlen boykottierte, soll sie auch bei der Präsidentenwahl 2018 nicht mitmachen dürfen.

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Der Boykott von drei der größten Oppositionsparteien bei den Kommunalwahlen am Sonntag disqualifiziere sie automatisch von einer Teilnahme an den nächsten Wahlen, erklärte Maduro nach Abgabe seiner Stimme in Caracas. Er werde sich zur Wiederwahl stellen und die Wahl gewinnen, betonte er. 

"Ab heute verschwinden sie vollkommen. Eine Partei, die nicht teilgenommen hat, kann nicht wieder antreten." Nicolás Maduro

Boykott wegen mangelnder Transparenz

Die Oppositionsparteien Acción Democrática, Primero Justicia und Voluntad Popular hatten zum Boykott der Kommunalwahlen aufgerufen, nachdem die Regierung sich geweigert hatte, ihren Forderungen nach mehr Transparenz bei dem Urnengang nachzukommen. Die Sozialistische Regierungspartei PSUV gewann die Bürgermeisterwahlen in über 300 der 335 Gemeinden des Landes, wie die staatliche Nachrichtenagentur AVN berichtete. "Es lebe das Vaterland, es lebe das rebellische Venezuela", sagte Maduro bei einer Siegesfeier in Caracas. 

"Venezuela verlangt einen Wechsel"

Das Oppositionsbündnis MUD warf der Regierung Wahlbetrug vor. "Es besteht kein Zweifel, dass Nicolás Maduro nicht die Unterstützung der Mehrheit des Landes hat und sie auch nie haben wird", hieß es in einer Stellungnahme. "Venezuela verlangt einen Wechsel. Jene, die heute auf den Ruinen feiern, wissen, dass das Volk nach Essen, Medizin und Freiheit hungert."

Das ölreichste Land der Welt leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise. Wegen Misswirtschaft, Korruption und des relativ niedrigen Ölpreises fehlt es an Devisen, um Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs zu importieren. Mehrere Rating-Agenturen bescheinigen Venezuela bereits eine Teil-Pleite. Der Internationale Währungsfonds rechnet für kommendes Jahr mit einer Inflationsrate von über 2.300 Prozent.