"Wenn junge Männer bei uns bedroht werden, nur weil sie eine Kippa tragen, müssen wir deutlich machen: Sie sind nicht allein", sagte Maas dem "Tagesspiegel". Jeder Angriff auf jüdisches Leben in Deutschland richte sich "gegen uns alle". Grundsätzlich gelte, dass in Deutschland niemand wegen seiner Herkunft, seiner Hautfarbe oder seiner Religion diskriminiert werden dürfe.
Kippa-Kundgebungen in mehreren Städten
In Berlin ist heute eine Solidaritätskundgebung unter dem Motto "Berlin trägt Kippa" geplant. In der Hauptstadt ruft die Jüdische Gemeinde für den Abend (18.00 Uhr) zu einer Kundgebung "Berlin trägt Kippa" auf. Die Teilnehmer werden gebeten, aus Solidarität eine Kippa zu tragen, die traditionelle religiöse Kopfbedeckung der Juden. Auch vor dem Kölner Dom, in Potsdam und in Erfurt wollen Menschen gegen Antisemitismus demonstrieren. "Ich wünsche mir, dass viele Menschen Flagge bekennen und rufe sie dazu auf, eine Solidaritätskundgebung in ihrer Stadt zu besuchen", sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. "Denn es ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft, sich gerade auch im Alltag gegen Antisemitismus zu engagieren."
Attacke in Berlin
Anlass für die Aktionen ist ein Vorfall im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg am 17. April, der bundesweit für Entsetzen sorgte. Ein 21-jähriger Israeli und sein Freund wurden von drei arabisch sprechenden Männern antisemitisch beschimpft. Einer der Männer schlug mit einem Gürtel auf den 21-Jährigen ein. Der mutmaßliche Täter sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Es handelt sich um einen Palästinenser aus Syrien, der seit 2015 in Deutschland lebt.