Nach der Geburt ihres Kindes sind Eltern mindestens vier Monate lang vor einer Kündigung geschützt. Dieser Zeitraum soll nun verlängert werden.
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Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) will den Kündigungsschutz für Eltern nach der Geburt deutlich verlängern.

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Familienministerin will Kündigungsschutz für Eltern verlängern

Nach der Geburt ihres Kindes sind Eltern mindestens vier Monate lang vor einer Kündigung geschützt. Für Familienministerin Spiegel ist das nicht ausreichend. Sie will den Kündigungsschutz um drei Monate verlängern - und plant weitere Erleichterungen.

Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) will den Kündigungsschutz für Eltern nach der Geburt deutlich verlängern. "Wenn Väter und Mütter in den Beruf zurückkehren, soll ihr besonderer Kündigungsschutz um drei Monate verlängert werden", sagte die neue Ministerin dem "Tagesspiegel". Bis auf wenige Ausnahmen ist die Kündigung des Beschäftigungsverhältnisses durch den Arbeitgeber bislang bis zum Ablauf von vier Monaten nach der Entbindung unzulässig.

Auf die Gesetzesänderung hatten sich SPD, Grüne und FDP zuvor im Ampel-Koalitionsvertrag geeinigt. "Das nimmt viel Druck von den Familien", so Spiegel im Interview.

    • Zum Artikel: Wie funktioniert der Wiedereinstieg nach der Elternzeit?

Bezahlter Urlaub nach der Geburt und mehr Elterngeldmonate

Die neue Familienministerin sieht in der Verlängerung des Kündigungsschutzes eine von drei zentralen Maßnahmen, um gleichberechtigte Partnerschaften zu ermöglichen. Die Ampel-Parteien haben sich zudem auf die Verlängerung der Partnermonate beim Elterngeld um einen Monat verständigt und wollen außerdem einen zweiwöchigen, bezahlten Urlaub nach der Geburt gesetzlich ermöglichen.

Schwangere Frauen haben bereits Anspruch auf Mutterschutz rund um die Geburt: Arbeitgeber in Deutschland dürfen sie sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Entbindung nicht beschäftigen. Mit dem neuen Urlaubsanspruch soll nun auch der zweite Elternteil bei vollem Gehalt bei der Familie bleiben können. "Damit muss man sich diese Zeit nicht mühsam zusammensparen", sagte Spiegel.

Weitere Elterngeldmonate soll es Paaren erleichtern, sich die Elternzeit aufzuteilen - und so zu mehr Gleichberechtigung führen.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Spiegel ist selbst vierfache Mutter, sie will das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu einem ihrer Schwerpunkte als Ministerin zu machen. "Ich arbeite daran, dass Frauen sich beruflich verwirklichen können." Die 41-Jährige appellierte zudem an die Politik, als Vorbild voranzugehen. "Wir tun gut daran, noch stärker zu zeigen, dass wir Politik und Familie miteinander vereinbaren wollen", sagte Spiegel.

Es müsse normal werden, dass Abgeordnete und Regierungsmitglieder im Parlament auch mal ihr Baby mitbringen, sagte Spiegel weiter. Zu ihrer Zeit als Familienministerin von Rheinland-Pfalz hatte sie ihr viertes Kind einmal in den Bundesrat mitgebracht. "Als ich das gemacht habe, hat das im Bundesrat direkt zu anderen Gesprächen geführt."

  • Zum Artikel: Was die Ampel-Koalition für Familien tun will

Unter Verwendung von Agentur-Material.

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