Der beste Weg, um die Klimaziele zu erreichen, ist Lotze-Campen zufolge eine Reform des Emisssionshandels. Im Bayerischen Rundfunk sagte er, wenn jede Tonne CO², jede Lachgas, jede Tonne Methan besteuert würde, hätte das zwei wichtige Auswirkungen: Unternehmen hätte klare Anreize, neue Technologien und Verfahren zu entwickeln, die weniger Emissionen erzeugen. Gleichzeitig gebe es für die Verbraucher Anreize, ihr Kaufverhalten zu verändern.
Raus aus der Kohle
Der künftigen Bundesregierung legte Hermann Lotze-Campen nahe, den Ausstieg aus der Kohle so rasch wie möglich zu realisieren. Aber nicht nur im Bereich Energie, sondern auch beim Verkehr und in der Landwirtschaft sei eine Wende notwendig.
Die Folgen des Scheiterns
Sollte die Weltgemeinschaft am 2 Grad-Ziel scheitern, so hätte das schlimme Folgen. Wenn zum Beispiel eine durchschnittliche Erwärmung um vier bis fünf Grad eintreten würde, so der Wissenschaftler, bedeute das konkret für Landflächen, dass dort die Temperaturen um sechs bis sieben Grad steigen würden. In einigen Regionen der Welt wäre dann kein menschliches Leben mehr möglich. Auch in Deutschland wäre dann mit immer mehr Hitzetoten zu rechnen.
Bonner Ziele
Bei der Konferenz in Bonn geht es vor allem darum, das Pariser Klimaschutzabkommen umzusetzen und ein Regelwerk zu erstellen. Zur Erinnerung: in Paris haben sich vor zwei Jahren 195 Staaten verpflichtet, die Erderwärmung zu begrenzen: Auf höchstens 2 Prozent im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, und zwar bis zum Jahr 2100. Konkret heißt das, dass die Welt Mitte dieses Jahrhunderts emissionsneutral sein müsste. Das Postdam-Institut für Klimafolgenforschung beschäftigt sich seit 25 Jahren mit dieser Thematik und hat sich inzwischen ein weltweites Renommee erworben.