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Flugzeug hebt vom Flughafen Tegel ab

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Klare Mehrheit für Weiterbetrieb des Flughafens Tegel

Die Berliner wollen den lieb gewonnenen Flughafen Tegel behalten. Dieses Ergebnis der Volksabstimmung war erwartet worden. Der Vorsprung fällt jedoch kleiner als noch vor Monaten. Bindend ist der Volksentscheid zudem nicht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

56,1 Prozent der Wähler votierten für eine Offenhaltung des Airports. 41,7 Prozent forderten eine Schließung Tegels nach der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens in den kommenden Jahren. Das teilte die Landeswahlleiterin auf ihrer Internetseite mit. 

Vorsprung gebröckelt

In Umfragen vor einigen Monaten hatten die Unterstützer noch bei 70 Prozent gelegen. Nach und nach bröckelte aber der Vorsprung. Jetzt stimmten 991.832 Berliner für den Flughafen und 737.216 dagegen. . 

Der Ausgang der Abstimmung hat aus mehreren Gründen aber keine unmittelbare rechtliche Konsequenz, sondern ist nur eine Aufforderung an den Berliner Senat, sich für die Offenhaltung einzusetzen. Der Senat kann nicht alleine über den Kopf der beiden anderen Eigentümer - das Land Brandenburg und der Bund - hinweg entscheiden. Zudem ist nach derzeitiger Rechtslage die Betriebsgenehmigung für den neuen Hauptstadtflughafen BER an die Tegel-Schließung gekoppelt. Der alte Flughafen muss innerhalb von sechs Monaten nach BER-Eröffnung geschlossen werden. 

Müller: Es ändert sich nichts

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) betonte, dass sich an der Situation und dem Beschluss zur Schließung von Tegel eigentlich nichts ändern werde.

"Wie das Votum auch ausgeht, die rechtliche Situation kann man nicht einfach so wegbeschließen." Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister Berlin

Es gebe "erhebliche rechtliche Risiken". Gleichzeitig kündigte Müller an, mit den Miteigentümern Bund und Brandenburg zu sprechen. "Wenn es so kommt, dann kann ich anbieten, mit den Gesellschaftern zu reden, ob sie bereit sind, ihre Position zu überdenken."

Der Berliner FDP-Fraktionsvorsitzende Sebastian Czaja, der den Volksentscheid mit angeschoben hatte, sagte am Abend, Müller müsse die Abstimmung ernst nehmen.

"Das ist ein Votum, das nicht umzudeuten ist, das klar ist, hier geht es darum, politisch zu handeln. Und wir fordern ein, dass das rechtlich umgesetzt wird." Sebastian Czaja, Berliner FDP-Fraktionsvorsitzender