Policen gegen Hagelschäden gibt es seit langem. Das ist quasi die Basis-Versicherung. Je nach Bedarf können Landwirte weitere Bausteine draufsatteln und sich beispielsweise gegen Starkregen, Sturm und Frost absichern. Wer seine Maisfelder gegen Sturm versichert hatte, als vergangenen August Sturm Kolle über Niederbayern wütete, bekam mit etwas Glück mehrere zehntausend Euro ersetzt. Die Versicherung kann sich also durchaus rechnen.
Versicherung gegen Dürre seit Kurzem möglich
Schwieriger ist das im Fall von Trockenheit. Erst seit Kurzem können sich Landwirte auch gegen dieses Risiko versichern, doch deutschlandweit bieten das gerade einmal drei größere Gesellschaften an. Laut Daniel Rittershaus von der Vereinigten Hagelversicherung liegt das daran, dass das Risiko bei Dürre höher ist, weil sie viel größere Gebiete betrifft als Unwetter. Also steigen auch die Versicherungsbeiträge für die Landwirte. Das ist deshalb für viele unattraktiv.
Landwirt Philipp Westphal aus dem mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zum Beuspiel zahlt für die Dürre-Versicherung rund zwei Euro pro Hektar. In noch trockeneren Regionen können es aber auch 20 Euro, 30 Euro oder noch mehr sein. Dazu kommt noch die Versicherungs-Steuer von 19 Prozent, die deutlich mehr zu Buche schlägt als bei den Policen gegen Hagel- oder Sturmschäden.
Keine individuelle Entschädigung
Ein weiterer Haken: Anders als bei der Hagelversicherung begutachtet bei Dürreschäden kein Sachverständiger das Feld - stattdessen gibt es eine pauschale Entschädigung. Eine Zwischenlösung, um dem Landwirt überhaupt etwas anbieten zu können, sagt Versicherungsmann Daniel Rittershaus. Denn die genaue Schadensfestellung sei zu teuer.
In anderen EU-Ländern beteiligt sich der Staat
Rein technisch wäre es kein Problem, die Dürreversicherung ähnlich aufzubauen, wie die schadenbasierte Hagelversicherung. In den Niederlanden oder Luxemburg begutachten Sachverständige auch bei Trockenschäden das Feld und errechnen den tatsächlichen Ertragsausfall. Doch in diesen Ländern beteiligt sich auch der Staat an der Versicherungsprämie. Wie überhaupt in rund zwei Dritteln der EU-Länder.