Bildrechte: dpa-Bildfunk/ Bernd von Jutrczenka

Merkel bei Fragerunde im Bundestag

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Kauder hält Fragerunde mit Kanzlerin für unausgereift

Nach der Befragung der Kanzlerin gestern im Bundestag hat Unions-Fraktionschef Volker Kauder über Verbesserungen an dem Format nachgedacht. Komplexe Sachverhalte könnten im Frage-Antwort-Modus von je 60 Sekunden kaum sinnvoll abgehandelt werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Das vielschichtige Thema Russland lasse sich schlecht in einer Minute behandeln, so Kauder in einem Interview der "Rheinischen Post" weiter.

Vorbild Britisches Unterhaus

Wegen des Vorwurfs, dem Bundestag nicht ausreichend Rede und Antwort zu stehen, war auf Drängen der SPD im Koalitionsvertrag vereinbart worden, dass Merkel auf freiwilliger Basis dreimal jährlich im Parlament persönlich befragt werden kann. Vorbild sind die lebendigen Debatten mit dem Regierungschef im britischen Unterhaus. Von diesem Ideal sei man aber noch weit entfernt, hatte FDP-Chef Christian Lindner der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Das liege auch daran, dass Merkel oft im Vagen geblieben sei und keine Nachfragen erlaubt waren.

Auch Kauder wünscht sich mehr Tiefe und kündigte Beratungen der Fraktionen über Änderungen an - etwa über eine mögliche Abkehr vom unstrukturierten Format hin zu Themenblöcken wie Europa- oder Außenpolitik. Ebenfalls vorstellbar sei, dass auch jeder Bundesminister einmal im Jahr befragt werden könne.