Das vielschichtige Thema Russland lasse sich schlecht in einer Minute behandeln, so Kauder in einem Interview der "Rheinischen Post" weiter.
Vorbild Britisches Unterhaus
Wegen des Vorwurfs, dem Bundestag nicht ausreichend Rede und Antwort zu stehen, war auf Drängen der SPD im Koalitionsvertrag vereinbart worden, dass Merkel auf freiwilliger Basis dreimal jährlich im Parlament persönlich befragt werden kann. Vorbild sind die lebendigen Debatten mit dem Regierungschef im britischen Unterhaus. Von diesem Ideal sei man aber noch weit entfernt, hatte FDP-Chef Christian Lindner der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Das liege auch daran, dass Merkel oft im Vagen geblieben sei und keine Nachfragen erlaubt waren.
Auch Kauder wünscht sich mehr Tiefe und kündigte Beratungen der Fraktionen über Änderungen an - etwa über eine mögliche Abkehr vom unstrukturierten Format hin zu Themenblöcken wie Europa- oder Außenpolitik. Ebenfalls vorstellbar sei, dass auch jeder Bundesminister einmal im Jahr befragt werden könne.