Privataudienz: Der Bundeskanzler trifft den Papst.
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Privataudienz: Der Bundeskanzler trifft den Papst.

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Kanzler und Papst sprechen über Kriege und Migration

Seit Freitag ist Bundeskanzler Olaf Scholz in Italien, heute empfing ihn Papst Franziskus am Ende seines Arbeitstags zu einer Privataudienz. Die Gesprächsthemen: die aktuellen Krisenherde. Geschenke gab es auch.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Fünfmal hat Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Papst Franziskus in Rom besucht - jetzt war auch ihr Nachfolger im Vatikan. In dem 35-minütigen Gespräch zwischen Kanzler und Papst sei es vor allem um die Konflikte in der Ukraine sowie in Israel und Palästina gegangen, heißt es in einer Mitteilung des Vatikans. Genaueres wurde nicht mitgeteilt.

Scholz erklärte: "Wir haben uns über den Krieg im Nahen Osten unterhalten und darüber diskutiert, wie wir Frieden und Sicherheit in unserer Welt besser gewährleisten können." Neben dem Krieg im Nahen Osten und in der Ukraine hätten in dem Gespräch auch "andere große Fragen eine Rolle gespielt, die für uns wichtig sind, etwa das Thema der Migration und Fragen der Gerechtigkeit im Zusammenleben", sagte Scholz. Im Anschluss kam Scholz zu Gesprächen noch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammen.

Ein Austausch von Freundlichkeiten

Von vatikanischer Seite wurden die Gespräche als "herzlich" beschrieben. Man habe die Zufriedenheit über die guten Beziehungen und die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Heiligen Stuhl und Deutschland zum Ausdruck gebracht und die Bedeutung des christlichen Glaubens in der deutschen Gesellschaft hervorgehoben. Das Treffen zwischen Scholz und Papst war an diesem Samstag die sechste und letzte Audienz für den 87-jährigen Franziskus, der seit einer Woche ist an einer Atemwegsinfektion erkrankt ist.

Scholz sagte, er sei dankbar, es sei auch für ihn persönlich ein "wichtiges, bedeutendes Gespräch" gewesen. Für den deutschen Kanzler war dies die erste Privataudienz bei Papst Franziskus. Telefonate hat es allerdings schon gegeben, beispielsweise nach dem Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine vor zwei Jahren. Scholz ist konfessionslos, nachdem er vor einigen Jahren aus der evangelischen Kirche ausgetreten ist.

Gastgeschenke: ein Ball, ein Bär, eine Bronze

Als Gastgeschenk brachte Scholz Franziskus neben einem weißen Porzellan-Bären, dem Wappentier der deutschen Hauptstadt Berlin, den offiziellen Ball der Fußball-Europameisterschaft mit. Diese wird im Juni und Juli in Deutschland ausgetragen.

Der Papst übergab dem deutschen Regierungschef ein Bronzewerk mit dem Titel "Soziale Liebe". Es zeigt ein Kind, das einem anderen beim Aufstehen hilft.

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