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Straße in Berlin

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Jeder Vierte in Deutschland hat Migrationshintergrund

In Deutschland hat fast jeder Vierte (23,6 Prozent) ausländische Wurzeln. Mit 19,3 Millionen Menschen hat der Anteil der Bevölkerung mit einem Migrationshintergrund im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht.

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Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden weiter mitteilte, wuchs die Zahl der Menschen mit ausländischen Wurzeln im Vergleich zu 2016 um 4,4 Prozent. Von den 19,3 Millionen der Menschen mit Migrationshintergrund waren rund 13,2 Millionen Menschen selbst zugewandert. Seit 2017 werden diese Personen auch nach dem Hauptgrund für die Zuwanderung befragt. Das wichtigste Motiv waren demnach familiäre Gründe.

Die Hälfte hat keinen deutschen Pass

Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Der Anstieg im vergangenen Jahr ist vor allem auf die wachsende Zahl der Ausländer zurückzuführen. Rund 51 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind Deutsche, etwa 49 Prozent haben aber einen ausländischen Pass. Im Jahr 2011 hatte deren Anteil noch bei 42 Prozent gelegen. 

Türkei bleibt häufigstes Herkunftsland

Von den 19,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund hatten rund 2,8 Millionen (14 Prozent) türkische Wurzeln. 11 Prozent hatten einen polnischen, 7 Prozent einen russischen, 6 einen kasachischen und 4 Prozent einen rumänischen Hintergrund.

In 2,5 Millionen Haushalten ist Deutsch allenfalls Zweitsprache

Seit 2017 wird im Mikrozensus - auf den sich das Bundesamt bezieht - auch die vorwiegend im Haushalt gesprochene Sprache erhoben. Von den insgesamt 24 Millionen Mehrpersonenhaushalten in Deutschland wurde demnach in 2,5 Millionen vorwiegend eine ausländische Sprache gesprochen. Am häufigsten waren dies Türkisch, Russisch, Polnisch und Arabisch.

Bayern liegt im Bundestrend

Auch in Bayern hat fast jeder Vierte der 13 Millionen Menschen ausländische Wurzeln. Mit 23,8 Prozent hat der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund im vergangenen Jahr auch im Freistaat einen neuen Höchststand erreicht. "Erstmals stieg die Zahl auf mehr als drei Millionen", sagte ein Sprecher des Statistischen Bundesamtes. Von diesen knapp 3,1 Millionen hatten 335.000 türkische Wurzeln, damit ist die Türkei noch immer das größte Herkunftsland.