Die Abdeckung des beschädigten Reaktors im Kernkraftwerk Tschernobyl.
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Fast vier Wochen am Stück blieben Mitarbeitende in der Atomruine von Tschernobyl im Dienst, bis sie durch Kollegen ersetzt werden konnten.

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IAEA: Erster Schichtwechsel in Tschernobyl seit fast vier Wochen

IAEA: Erster Schichtwechsel in Tschernobyl seit fast vier Wochen

In der Atomruine von Tschernobyl hat es zum ersten Mal seit Russlands Einmarsch in die Ukraine einen Schichtwechsel gegeben. Das bestätigte die Internationale Atomenergiebehörde. Die Mitarbeiter waren fast vier Wochen lang ununterbrochen im Dienst.

Das Personal im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl ist nun endlich ausgetauscht worden, wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte. Russische Soldaten hatten am 24. Februar die Kontrolle über die stillgelegte Atomanlage im Norden der Ukraine übernommen. Rund hundert ukrainische Techniker waren seitdem auf dem Gelände eingeschlossen und arbeiteten fast vier Wochen am Stück ohne Ablösung.

Mitarbeiter werden von Kollegen abgelöst

"Die Ukraine hat die IAEA darüber informiert, dass etwa die Hälfte des Personals endlich nach Hause gehen konnte, nachdem es fast vier Wochen lang an dem von Russland kontrollierten Standort gearbeitet hatte", erklärte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Die ukrainische Atomaufsicht habe zudem bestätigt, dass die Angestellten "durch andere ukrainische Mitarbeiter ersetzt wurden", fügte Grossi hinzu, der die Entwicklung begrüßte.

Sorge wegen überarbeiteten Personals

Einzelheiten darüber, wie die Einigung über den Personalaustausch erzielt und organisiert wurde, wurden nicht genannt. In den vergangenen Wochen hatten Experten mehrfach gewarnt, dass erschöpftes und überarbeitetes Personal eine Gefahr für die Sicherheit des ehemaligen Atomkraftwerks darstellen könnte.

Bundesamt für Strahlenschutz beobachtet Situation

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beobachtet die Entwicklung rund um die ukrainischen Atomkraftwerke nach eigenen Angaben weiterhin sehr genau. Die Lage sei nach wie vor ernst, sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist in keinster Weise vorgesehen, dass sich um ein Atomkraftwerk herum Kriegshandlungen abspielen", erklärte sie. Es bestehe daher "grundsätzlich das Risiko, dass die Kampfhandlungen direkt zu Schäden, zu Unfällen, zu Austritten von Radioaktivität führen können". Ihr Amt sei seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine "in Dauerbeobachtung" der Situation.

Im Akw Tschernobyl hatte sich 1986 das schlimmste Atomunglück der Geschichte ereignet. Die Radioaktivität breitete sich über weite Teile Europas aus. Das Kraftwerk ist seitdem stillgelegt, ein riesiger Schutzmantel soll den Austritt von Radioaktivität verhindern. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine war auch mehrfach die Stromversorgung der Atomruine unterbrochen worden.

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