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Start eines neuen atomaren Marschflugkörpers in Russland

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Friedensforscher: Alle Atommächte investieren in ihre Waffen

Friedensforscher sehen keine Anzeichen dafür, dass auch nur eine einzige Atommacht weltweit auf ihre Nuklearwaffen verzichten will. Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri stellt vielmehr einen Trend zur Modernisierung der Arsenale fest.

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"Alle Staaten, die Atomwaffen besitzen, haben entweder begonnen, sie zu modernisieren oder langfristige Programme dafür angekündigt", sagte Shannon Kile von Sipri der Deutschen Presse-Agentur: "Keiner von ihnen ist bereit, für die absehbare Zukunft auf nukleare Abrüstung hinzuarbeiten." 

Sipri schätzt, dass neun Staaten - die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea - Anfang 2018 zusammen etwa 14.465 Atomwaffen besaßen. Das wären zwar 470 weniger als im Vorjahr, aber Russland und die USA, die zusammen 92 Prozent aller Atomwaffen besitzen, planten beide langfristig, Sprengköpfe zu ersetzen und zu modernisieren.

Viel Geld für atomare Schlagkraft

Dem Bericht zufolge investieren auch die anderen Atommächte weiter in ihre Waffen. Den Schätzungen zufolge besitzt Russland 6.850 Sprengköpfe, die USA 6.450, Frankreich 300, China 280, Großbritannien 215, Pakistan 140 bis 150, Indien 130 bis 140 sowie Israel 80.

Nordkorea als unbekannte Größe

Die Friedensforscher beziehen ihre Daten aus öffentlichen Quellen unter anderem von Regierungen. Nicht alle Staaten seien ausreichend transparent, kritisierten sie. So schätzen die Experten, dass Nordkorea inzwischen 10 bis 20 nukleare Sprengköpfe besitzt - können diese Annahme aber nur auf die Menge an Plutonium stützen, die das Land in einem Forschungsreaktor produziert hat. Es sei noch zu früh, um festzustellen, ob das Treffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Regierungschef Kim Jong Un Auswirkungen auf die Transparenz haben könne, sagte Kile.