In einem kurzen Statement wies Petry auf den seit Monaten tobenden Machtkampf in der AfD-Spitze hin. Petry will die Partei "regierungsfähig" machen, ihre Mitstreiter bevorzugen die Totalopposition - ein Dissens, der "nicht totgeschwiegen werden" solle. "Ich werde jetzt diesen Raum verlassen", sagte Petry Minuten nach Beginn der gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem Ko-Parteichef Jörg Meuthen sowie den Spitzenkandidaten Alexander Gauland und Alice Weidel.
Unerwarteter Abgang
In der Bundespressekonferenz, dem Verein der Hauptstadtpresse, gilt die Regel, dass eingeladene Gäste auf dem Podium sich den Fragen der Journalisten stellen, solange es von deren Seite Fragen gibt, und nicht selbst entscheiden, wann die Veranstaltung vorbei ist. Auch mit den Parteifreunden war die Entscheidung offensichtlich nicht abgesprochen. Meuthen reagierte verdutzt über die "gerade geplatzte Bombe, von der ich auch keine Kenntnis hatte". Über das weitere Vorgehen würden nun die Partei-Gremien beraten, so Meuthen.
Die AfD zieht mit 12,6 Prozent und 94 Abgeordneten als drittstärkste Kraft erstmals in den Bundestag ein. Ob die disparate Fraktion, die zu einem guten Teil aus Polit-Neulingen besteht, geschlossen auftreten wird, ist nach Petrys Absage offener denn je.