Präsident Emmanuel Macron sei gewählt worden, um Veränderungen einzuleiten, die einen weitreichenden Einfluss auf die Arbeitsgesetze hätten, sagte Philippe. Die Pläne seien ehrgeizig, aber angesichts anhaltend hoher Arbeitslosigkeit dringend nötig. Im Juli lag die Arbeitslosenrate laut der EU-Statistikbehörde bei 9,8 Prozent.
"Es wäre wahrscheinlich einfacher und weniger riskant gewesen, die Symptome zu behandeln als sie zu heilen." Edouard Philippe, französischer Premierminister
Mehr Jobs müssen her
Mit seiner Arbeitsmarktreform will Präsident Macron neue Jobs schaffen und Frankreich für ausländische Investoren interessant machen. Die bisherigen Pläne sehen vor, dass eine Obergrenze für Geldstrafen eingeführt wird, die Firmen bei der Entlassung von Arbeitnehmern zahlen müssen. Die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sollen vereinfacht und die Bindung einzelner Unternehmen an Flächentarifverträge reduziert werden können. Die fünf Maßnahmen sollen bis Ende des Jahres ratifiziert werden.
Proteste sind abzusehen
Seit seiner Wahl ist Macrons Popularität Umfragen zufolge stark zurückgegangen. Das Team des Präsidenten hatte als Vorbeugung gegen Massenproteste wochenlang mit den Gewerkschaften über den Reformentwurf verhandelt. Die größte Arbeitnehmervereinigung des Landes, die gemäßigte CFDT, will von Demonstrationen Abstand nehmen. Sie zeigte sich nun aber enttäuscht von den Vorschlägen. Die radikalere Vereinigung CGT hatte dagegen von Anfang an Proteste angekündigt, die für den 12. September geplant sind.