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Prostitution in Italien

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Endstation Prostitution: Junge Migrantinnen in Italien

Viele weibliche Flüchtlinge aus Afrika, die in Italien ankommen, enden in der Prostitution. Die kriminellen Netzwerke betreiben oft Migranten selbst. Mit Schulden halten sie die Frauen in Abhängigkeit. Von Jan-Christoph Kitzler

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In den letzten Jahren der Migrationskrise sind vor allem junge, alleinreisende Männer über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Zahlen weiblicher Migranten sind indes merklich zurückgegangen. Einer der Gründe dafür - heißt es – sei, dass ein großer Teil der Frauen, die als Flüchtlinge in Italien ankommen, in der Prostitution endet. Italienische Behörden haben Zehntausende entsprechender Fälle registriert.

Viele Nigerianerinnen müssen in Italien auf den Strich gehen

Vor allem junge Frauen aus Westafrika, die meisten aus Nigeria, stehen in großer Zahl an den Haupt-Ausfallstraßen in Rom oder Mailand, wo sie für wenig Geld ihre Körper anbieten. Das Geschäft läuft auch außerhalb des Landes, aber in Italien scheint es besonders stark verbreitet zu sein.

Die teure Flucht - ein Hauptgrund für die lebensgefährliche Ausbeutung

Die kriminellen Netzwerke, die dahinter stecken, betreiben nicht selten Migranten selbst. Oft sind es ältere Frauen, die sogenannten "Madames", die das Geschäft mit der Ausbeutung organisieren. Die zur Prostitution gedrängten jungen Frauen werden mit gewaltigen Schulden für die Reise nach Europa in Abhängigkeit gehalten. Wer aussteigen will, riskiert sein Leben.

Ex-Prostituierte helfen beim Ausstieg

Für Europäer ist es sehr schwer, die Netzwerke zu durchdringen. Deshalb leisten ein paar Ex-Prostituierte aus Afrika in Italien eine wichtige Arbeit. Sie verstecken die jungen Frauen, bemühen sich ihnen ein neues Leben zu ermöglichen und versuchen die oft ahnungslosen Migrantinnen zu sensibilisieren.