"Man kann nicht einfach eine Moschee öffnen und jedem erlauben, dorthin zu gehen und zu predigen. Es muss eine Lizenz dafür geben", sagte Scheich Nahjan Mubarak Al Nahjan, der das Ressort für Toleranz leitet, in Abu Dhabi.
Radikalisierung im Gotteshaus
In Deutschland, aber auch in Frankreich, Großbritannien oder Belgien hätten sich Muslime radikalisiert, weil die Gotteshäuser und Gemeindezentren nicht stark genug von den Behörden kontrolliert würden. "Wir haben immer unsere Hilfe angeboten, wir haben immer angeboten, Menschen auszubilden", erklärte der Toleranzminister. Bis heute sei sein Land aber nicht um Hilfe aus Europa gebeten worden.
"In Europa muss etwas passieren"
"Wir denken, dass auch in Europa etwas passieren muss", sagte Scheich Nahjan. Die Länder auf dem Kontinent hätten es gut gemeint, als sie "diesen Leuten" erlaubten, ihre eigenen Moscheen und ihre eigenen Gemeindezentren zu betreiben. Doch religiöse Führer müssten ausgebildet sein, sich mit dem Islam auskennen und eine Lizenz haben. Schließlich könne in Europa auch niemand einfach in eine Kirche gehen und die Predigt halten.
In Deutschland spielt der Staat bei der Auswahl der Prediger in Moscheen keine Rolle. Moscheen brauchen auch keine Genehmigung. In den autoritär regierten Emiraten am Golf stehen die Moscheen dagegen unter umfassender Kontrolle der Herrscher, die damit radikalen Tendenzen vorbeugen wollen.