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Donald Trump

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Sonderermittler macht Druck auf Trump - der gibt sich entspannt

Sonderermittler Robert Mueller macht Ernst: Heute ließ er Paul Manafort festnehmen, den ehemaligen Wahlkampfmanager von Donald Trump. Doch der gibt sich gelassen und twittert, die Vorwürfe beträfen nicht ihn, sondern Vorgänge, die lange zurücklägen.

Worauf Trump und seine Anwälte ihre weitere Strategie abstellen, ist klar: Die Betonung, dass die Anklagen nichts mit ihm oder den Vorwürfen einer Zusammenarbeit mit Russland in Sachen Wahlmanipulation zu tun haben. "Es gibt keine Zusammenarbeit (mit den Russen)", twitterte Trump promt als erste Reaktion auf die Anklage gegen Manafort. 

Bad News für Trump

Dennoch ist Muellers Schritt eine mehr als schlechte Nachricht für Trump. Die Ermittlungen gegen Manafort und dessen ehemaligen Geschäftspartner wegen Finanzverbrechen könnten früher oder später auch Trump erreichen. Manafort war monatelang Trumps Wahlkampfchef. Er war dabei, als sich Trumps Schwiegersohn Jared Kushner im Sommer 2016 mit einer russischen Anwältin traf - in der Hoffnung, Schmutziges über die Wahlkampfgegnerin seines Vaters, Hillary Clinton, auszugraben. Entsprechend überrascht es auch nicht, dass Manafort zunächst auf 'nicht schuldig' plädiert.

Anstoß zum Russen-Treffen von Trumps Wahlkampfteam

Gleichzeitig wurde bekannt, dass auch Trumps Wahlkampfberater George Papadopoulos eine Falschaussage gemacht hat. Dabei geht es um die Schmutzkampagne gegen Trumps einstige Wahlkampfgegnerin Hillary Clinton, die aus Russland gespeist worden sein soll. Papadopoulos hatte beim FBI falsche Angaben über den Zeitpunkt seines Kontaktes mit einem ausländischen Professor gemacht. Tatsächlich habe ein hochrangiger, bislang ungenannter Wahlkampfmanager Trumps Papadopoulos zu einem Treffen mit dem russischen Außenministerium in der Sache animiert. 

Weißes Haus: Trump ist "unbesorgt"

Nach Angaben eines Anwalts im Weißen Haus ist Trump nicht im mindesten besorgt, dass ihn etwaige Aussagen Manaforts oder anderer hereinreiten könnten - weil es einfach keine belastenden Informationen über ihn gebe. Doch von Manafort über Trumps Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn, seinen früheren Wahlkampfberater Carter Page und Trumps Langzeitfreund Roger Stone bis hin zu Kushner: Sie alle aus Trumps Umfeld sind im Zuge der Ermittlungen in Muellers Visier geraten. 

Lähmende Russland-Affäre belastet Trump

Hinzu kommt, dass sich mittlerweile ein früherer außenpolitischer Wahlkampfberater Trumps der Rechtsbehinderung bei den Russland-Ermittlungen schuldig bekannt hat. Und als Trump den FBI-Chef James Comey feuerte, spielten dabei auch dessen Russland-Ermittlungen eine Rolle - das hat Trump selbst zugegeben. 

Die Russland-Affäre wird Trump somit noch lange weiterverfolgen.

Keine Minuspunkte bei Trumps Basis

Dabei werden ihm seine ständigen Versuche, den Blick auf die "betrügerische" Hillary Clinton zurückzulenken oder auf angebliche schmutzige Machenschaften der Demokraten, nur begrenzt helfen. Wie fast immer bei Trump dürfte das bei seiner Basis gut ankommen, aber diese nicht verbreitern, so die Einschätzung von Beobachtern.