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Der BMW i-Vision Dynamics auf der IAA

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Diese Öko-Bilanz haben Elektro-Autos

Heute beginnt offizielle die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt. Ein großes Thema dabei natürlich: das Elektro-Auto. Der Hype ist groß - die Verkaufszahlen klein. Wie ökologisch ist eigentlich das E-Auto? Von Dirk Vilsmeier

Wichtig ist zum Beispiel, wie der Strom erzeugt wird, der von einem Elektromobil verbraucht wird. Stammt er ausschließlich aus erneuerbaren Quellen, wie Windrädern oder Solarzellen, ist das Elektroauto schon sehr ökologisch. Produziert ein uraltes Kohlekraftwerk den Strom, schneidet ein Benziner oder Diesel besser ab. In Deutschland ist mittlerweile rund ein Drittel der Stromproduktion erneuerbar und der reine Betrieb eines Elektroautos damit zumindest halbwegs ökologisch.

Aber auch wofür das Auto eingesetzt wird, hat einen massiven Einfluss auf die Bilanz. Da kann dann auch wieder der Diesel und der Benziner vorne liegen, so Graf.

Und dann gehört zu einer seriösen Ökobilanz auch noch dazu, wie viel Energie die Produktion des Autos verschlingt, vor allem die der Batterie.

"Es ist eben so, dass die Herstellung von einem Elektrofahrzeug aufwändiger ist, von den Umweltaufwendungen her, als die eines konventionellen vergleichbaren Fahrzeugs. So dass also erst mit entsprechender Lebenslaufleistung tatsächlich sich Vorteile herausstellen." Roberta Graf, wissenschaftliche Mitarbeiterin Fraunhofer-Institut

Die Fraunhofer-Forscher gehen deshalb derzeit davon aus, dass ein gängiges Elektroauto bei durchschnittlichem Gebrauch nach etwa 80.000 Kilometern seinen Umweltnachteil - durch die aufwändigere Produktion - herausgefahren hat und ab da die Ökobilanz besser ist als die von einem Diesel oder Benziner.

Schwierige Bilanz

Nicht behandelt wird bei der Ökobilanz aber, woher der möglichst ökologische Strom für all die geplanten Autos kommen soll. Denn schließlich stiege der Stromverbrauch in Bayern, so Schätzungen der bayerischen Energiewirtschaft zufolge, um rund ein Viertel, würden alle sieben Millionen Autos im Freistaat elektrisch betrieben. Hauptproblem dabei wäre aber gar nicht unbedingt die Beschaffung, heißt es, sondern die Verteilung im Stromnetz, das dafür gar nicht ausgelegt ist. Vor allem dann, wenn viele Stromautos beispielsweise in einem Stadtviertel gleichzeitig aufladen wollen.