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Die neuen Priester: Verheiratete Männer und auch Frauen?

Die neuen Priester: Verheiratete Männer und auch Frauen?

Immer weniger Männer wollen katholische Priester werden. Im Vatikan denkt man inzwischen darüber nach, ob auch verheiratete Männer geweiht werden dürfen. Und was ist mit den Frauen? Von Barbara Weiß

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Zum Fest "Peter und Paul" werden in der katholischen Kirche traditionell Priester geweiht. Von denen gibt es allerdings immer weniger, zumindest in der westlichen Welt. Wurden im vergangenen Jahr in den 27 deutschen Bistümern 72 Männer geweiht, so waren es vor 50 Jahren noch über 400 Neupriester. Doch auch wenn die Gemeinden immer weniger Mitglieder haben, Seelsorger werden gebraucht. Um den Mangel zu beheben, denkt Papst Franziskus darüber nach, ob auch "Viri probati", also verheiratete Männer mit vorbildlicher Lebensführung geweiht werden dürfen.

Gibt es bald verheiratete katholische Priester?

Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx denkt über das Modell nach: "Was wäre Voraussetzung dafür, welche geeigneten Person käme in Frage? Hat es Auswirkungen auf die, die Priester werden wollen?" Da Kardinal Marx von "Personen" spricht, die auch in der lateinischen Übersetzung eindeutig weiblich sind, ist es für das Landeskomitee der Katholiken in Bayern ein willkommener Anlass gewesen, über Frauenweihe nachzudenken. In einem Schreiben des Landeskomitees heißt es, tätige Teilhabe der Gläubigen, wie es das Zweite Vatikanische Konzil fordert, sollte „zu Überlegungen hin zu so genannten personae probate führen“.

"Wir plädieren letztlich dafür, nicht nur verheiratete Männer, sondern auch Frauen in entsprechende Ämter oder Positionen zu bekommen, die für die Kirche auch in Zukunft wichtig sind." Karl Eder, Landeskomitee der Katholiken in Bayern

Priesterinnen: Können jetzt auch katholische Frauen hoffen?

Können jetzt katholische Frauen hoffen? Elfriede Schießleder, langjährige Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds verweist auf die Geschichte der Kirche, die sich in 2000 Jahren immer wieder verändert hat: "Frauen sind nicht zugelassen, weil sie in den orientalischen Gesellschaften nicht die volle Menschenwürde hatten, darum konnte man sie nicht als Leiter einer Gemeinde einsetzen". Diese Geschichte gehöre neu überdacht, so Elfriede Schießleder.

"Ich würde mich sofort zur Diakonin weihen lassen, wenn es das gäbe. Weil es das richtig stellt, was ich seit über 30 Jahren im Beruf mache: den Heilsdienst der Kirche in den Alltag der Menschen übersetzen. Wenn dafür eine sakramentale Weihe das bestärkende Zeichen ist, dann heilt es das, was mir bis jetzt fehlt und ich sage das auch mit einem gewissen Recht und einer Sehnsucht." Elfriede Schießleder

In Kirchengemeinden wird heute der Großteil der ehrenamtlichen Arbeit von Frauen geleistet. Und es gibt auch heute schon Seelsorgerinnen in der katholischen Kirche. Zum Beispiel Pastoral- oder Gemeindereferentinnen wie Elfriede Schießleder - allein die Weihe fehlt. Während viele Gläubige die Diskussion in Gang bringen wollen, will sich Rom auf solche Gedankengänge nicht einlassen. Der Präfekt der Glaubenskongregation Erzbischof Luis Ladaria hat erneut das Nein zur Priesterweihe von Frauen zur ewigen Wahrheit bekräftigt. Er beruft sich dabei auf ein Schreiben von Johannes Paul II. aus dem Jahr 1994. Darin hatte der Papst erklärt, dass Frauen nicht geweiht werden können und das gelte für die Ewigkeit.