Bildrechte: picture-alliance/dpa

Der deutsche Dschihadist Denis Cuspert

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Deutscher IS-Terrorist Denis Cuspert offenbar tot

Der IS-Terrorist und frühere Berliner Rapper Denis Cuspert ist offenbar bei Kämpfen in Syrien getötet worden. Das meldete die US-Organisation Site Intelligence Group (Site). Von Birgit Gamböck und Joseph Röhmel

Er ist Deutschlands bekanntester Dschihadist und er war schon mehrere Male für tot erklärt worden. Jedes Mal stellten sich die Berichte jedoch als falsch heraus. Auch dieses Mal ist Vorsicht geboten. Doch es kursiert ein Bild auf Twitter, das einen Toten zeigt, der Denis Cuspert alias Deso Dogg zumindest sehr ähnlich sieht - auch wenn das Gesicht verletzt und teilweise entstellt ist. Wir zeigen es hier nicht, weil es sehr blutig ist. Auch die Quelle, die das Foto im Internet teilte, gilt als sehr seriös. Es ist die auf die Auswertung dschihadistischer Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group (Site). Sie beruft sich auf Medien, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahestehen. Die Leiterin der US-Organisation, Rita Katz, gilt als gut informierte Expertin.

Deso Dogg in Raranidsch getötet

Ihren Informationen zufolge soll Cuspert, der zuletzt den Namen Abu Talha al-Almani trug, am Mittwoch in der Stadt Raranidsch in der syrischen Provinz Dair as-Saur getötet worden sein. Dem IS nahe stehende Medien hätten Fotos von der blutbefleckten Leiche Cusperts verbreitet, hieß es weiter. Die Terrormiliz selbst bestätigte den Tod des 42-Jährigen aber nicht. Es gab bislang auch keine Bestätigung von Sicherheitsbehörden in den USA oder Deutschland, doch das ist auch nicht üblich.

Laut Site war Cuspert bei der Belagerung der ehemaligen IS-Hochburg Rakka bereits mehrfach verwundet worden. Auch wenn sein Tod bereits früher häufiger gemeldet worden sei, sei es dieses Mal wegen der Details und Fotos glaubwürdiger.

Scharfmacher der Terrormiliz

Cuspert spielte Experten zufolge für den IS eine wichtige Rolle als Scharfmacher und Propagandist. Er wurde als brutaler Krieger in Szene gesetzt, rief in zahlreichen IS-Videos zu Gewalt auf und drohte mit islamistischen Anschlägen. So sollten Waffenbrüder in Deutschland für den Kampf in Syrien und im Irak rekrutiert werden.

Gangsta-Rapper konvertiert zum Islam

Der in Berlin-Kreuzberg geborene Cuspert geriet als Jugendlicher auf die schiefe Bahn, landete wegen einer Messerstecherei im Gefängnis. Später versuchte er sich als Gangsta-Rapper - mit mäßigem Erfolg. Dann traf er auf Salafisten, darunter der radikale Prediger Pierre Vogel. 2010 soll er zum Islam konvertiert sein, 2014 sich dem IS angeschlossen haben. Die Bundesregierung stuft ihn als Terroristen ein. Anfang 2015 setzten die USA den Deutschen auf ihre Terroristenliste.

150 Tote aus Deutschland

Immer wieder sterben Menschen aus Deutschland für den IS in Syrien und im Irak. Rund 150 Personen sind es nach Angaben des Bundeskriminalamtes bislang. Das Bayerische Innenministerium geht von neun Männer aus dem Freistaat aus. Prominentestes Todesopfer war der Allgäuer Erhan A.