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Rüdiger von Fritsch

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Deutscher Botschafter ins russische Außenministerium einbestellt

Im Streit zwischen Russland und dem Westen wegen des vergifteten Ex-Agenten Sergej Skripal hat das Außenministerium in Moskau den deutschen Botschafter Rüdiger von Fritsch einbestellt. Es wird erwartet, dass Russland deutsche Diplomaten ausweist.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Von Fritsch machte dazu nach dem Gespräch im Ministerium zunächst keine Angaben. "Es bleibt Deutschlands Interesse, ein gutes Verhältnis mit Russland zu haben. Wir bleiben offen für den Dialog", sagte er. 

Zugleich habe er die Gelegenheit genutzt, Russland zur Zusammenarbeit im Fall Skripal aufzurufen.

"Angesichts der schlimmen Vorfälle von Salisbury ist es an der russischen Regierung, alles zu unternehmen, Klarheit und Transparenz zu schaffen und berechtigte offene Fragen zu beantworten." Rüdiger von Fritsch, deutscher Botschafter in Russland 

Auch andere Staaten betroffen

Das russische Außenministerium bestellte neben dem deutschen Botschafter auch die Vertreter anderer EU-Staaten ein, die sich an der Ausweisung russischer Diplomaten beteiligt hatten. Am Donnerstagabend hatte Russland bereits die Ausweisung von 60 US-Diplomaten angekündigt. 

Mehr als 140 Russen ausgewiesen

Damit regierte Moskau auf die Entscheidung von rund 25 Staaten sowie der Nato, mehr als 140 russische Diplomaten des Landes zu verweisen. Auch Deutschland hatte vier Russen zu unerwünschten Personen erklärt. Außenminister Sergej Lawrow hatte gesagt, dass Moskau ebenso viele Diplomaten ausweisen werde, wie zuvor Russen betroffen waren. 

Der Schlagabtausch ist Teil des Konfliktes um den vergifteten Ex-Agenten Sergej Skripal und seiner Tochter Yulia in Großbritannien. London wirft Moskau vor, in den Fall verwickelt zu sein. Russland weist das zurück.