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BRK ruft die Bayern zum Blutspenden auf

BRK ruft die Bayern zum Blutspenden auf

Das Blut wird knapp. Gründe, warum weniger Menschen Blut spenden, sind die Urlaubszeit und die hohen Temperaturen. Deshalb appelliert das rote Kreuz noch an jene, die noch vor ihrem verdienten Urlaub stehen, zur Blutspende zu gehen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

120 Blutbeutel bereiten die Mitarbeiter beim Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Münchener Westen vor. Auf 120 Spender hoffen sie heute. Doch viele Liegen bleiben leer. Es ist Ferienzeit – das macht sich auch hier bemerkbar. Es herrscht Spender-Mangel.

Mittwochs ist sonst Hochbetrieb und von 13 bis 19 Uhr bleibt keine Liege leer. Christian Kohl vom BRK ist besorgt:

"Die Situation ist definitiv ernst, wir können im Moment noch nicht von einem Engpass sprechen, aber der Puffer wird angegriffen. Dieser Puffer ist nicht nur da, um solche Schwankungen auszugleichen, sondern wir müssen jederzeit auch auf Großschadenslagen vorbereitet sein mit vielen Verletzten. Dafür muss dieser Puffer möglichst immer bestehen." Christian Kohl, BRK

2.000 Konserven werden täglich gebraucht

Etwa 3,5 Prozent der Deutschen gehen Blut spenden – zu wenig, denn statistisch, sagt Kohl, ist jeder Dritte einmal im Leben auf eine Spende angewiesen. Heute kommt eine Handvoll Spender. Nach Eisen-Checks und Arztgespräch machen sie es sich auf den Liegen bequem - ein Stich in die Vene und das Blut läuft in die Konserven. 2.000 Konserven – das sind 1.000 Liter Blut – werden täglich in Bayern gebraucht. Ein Puffer ist da schnell aufgebraucht – vor allem auch, weil Blut nicht lange aufbewahrt werden kann.

"Gespendetes Blut ist 42 Tage haltbar, das heißt wir können das Blut nicht einfrieren oder für schlechte Zeiten weglegen, sondern wir sind einfach auf ein kontinuierliches Engagement und kontinuierliche Blutspenden angewiesen." Christian Kohl, BRK

Viele Spender haben Angst vor Kreislaufproblemen

Viele potenzielle Spender bleiben zurzeit zuhause: sie trauen sich den Aderlass bei den hohen Temperaturen nicht zu, haben Angst vor Kreislaufproblemen. Dabei sei das unbedenklich, sagt Kohl:

"Hohe Temperaturen und Blutspenden – das verträgt sich durchaus. Wichtig, ist, dass man sich gut vorbereitet, das heißt ausreichend trinkt – nicht-alkoholische Getränke versteht sich –, was Ordentliches isst. Und ich würde empfehlen, dass man auf sportliche Aktivitäten an dem Tag einfach verzichtet." Christian Kohl, BRK

Oftmals Sperrfristen nach Urlaubsrückkehr

Aber auch nach dem Sommer gibt es einen Engpass an Blutkonserven. Das liegt nicht an zu wenigen willigen Spendern. Die sind gut gebräunt wieder im Land – aber dürfen oft kein Blut spenden, sagt Christian Kohl: "Viele Blutspender müssen als Rückkehrer aus dem Urlaub beachten, dass es da Sperrfristen gibt, das heißt: je nachdem, wo man im Urlaub war, ist man beispielsweise Malaria oder anderen Krankheitserregern ausgesetzt und kann dann für eine Zeit nicht spenden."

Aber nicht nur exotische Ziele bedeuten eine Blut-Spende-Sperre, sondern auch europäische, sagt Kohl: "Beispielsweise Wien im letzten Jahr oder die Toskana, wo solche Erreger auftreten können, da wird einfach zum Schutz der Blutspendeempfänger das Blut erst einmal nicht angenommen."

Appell zum Blutspenden

Ein kurzer Anruf beim Blutspendedienst, dann weiß man, ob sein Urlaubsziel zu einer Sperre führt. Generell, sagt Christian Kohl, sei es immer ein Kampf um das Blut, zu jeder Jahreszeit. Sein Appell: Blut spenden und Leben retten.