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Kühe auf einer vertrockneten Weide

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Bauern rufen wegen Hitze und Dürre um Hilfe

Deutschlands Landwirte erwarten wegen der anhaltenden Hitzewelle massive Ernteausfälle und finanzielle Einbußen. Sie fordern Hilfe vom Staat und mehr Geld für ihre Produkte. Nächste Woche wollen Vertreter von Bund und Ländern über die Lage beraten.

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"Mit dem Ziel einer Bestandsaufnahme der diesjährigen Witterungsschäden" wollen sich Abteilungsleiter des Bundes und der Länder am 31. Juli in Berlin treffen, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium auf Anfrage mit. Über alle weiteren Schritte werde im Anschluss entschieden. 

Ruf nach dem Notstand

Der Deutsche Bauernverband befürchtet wegen der anhaltenden Trockenheit deutschlandweit Ernteausfälle von durchschnittlich zwanzig Prozent. Verbandspräsident Joachim Rukwied sagte, in einigen Regionen Brandenburgs könnten die Ernteausfälle sogar bis zu 70 Prozent betragen. Er forderte deshalb die Politik auf, den Notstand auszurufen. Rukwied erklärte, dies sei nötig als rechtliche Voraussetzung für schnelle finanzielle Hilfen für Betriebe, die 30 Prozent geringere Erntemengen einfahren als im Schnitt der vergangenen drei Jahre. "Das gleicht natürlich die Ausfälle nicht aus, ist aber notwendig, damit die Betriebe eine Zukunft haben",

Alles muss teurer werden

Die ökologisch orientierte Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fordert dagegen höhere Preise für Agrarprodukte und einen Agrar-Gipfel mit Ernährungsbranche und Handel. Alle Akteure sollten gemeinsam rasche, unbürokratische Hilfsmaßnahmen auch jenseits finanzieller Unterstützung diskutieren und beschließen: "Eine existenzbedrohliche Krise kann nur gemildert werden durch eine schnelle und faire Anhebung der Erzeugerpreise." Vermarkter müssten ihre Kunden über die Lage der Bauern aufklären und auf höhere Preise dringen. Staatliche Hilfen wie Steuerstundungen und frühere Auszahlung der Prämien seien "nur ein Tropfen auf dem heißen Stein".