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Flüsterbremse mit "LL-Sohle"am Rad eines Zuges

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Bahn bremst Schienen-Lärm

Sie lassen Züge leiser rattern: Lärmmindernde Bremsbeläge sind nach Bahn-Angaben inzwischen in gut 70 Prozent der konzerneigenen Güterwagen eingebaut. So soll der Lärm halbiert und die Akzeptanz der Bevölkerung für den Bahnverkehr gesteigert werden.

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Bis Ende 2020 soll dann der komplette Fuhrpark auf sogenannte Flüsterbremsen umgerüstet sein, wie das Bundesunternehmen heute in Berlin bekräftigte. Um mehr Verkehr auf die grüne Schiene zu bringen, sei die Akzeptanz der Anwohner nötig, sagte der Bahn-Lärmschutzbeauftragte Andreas Gehlhaar. "Auch deshalb werden wir unser Versprechen einlösen, den Schienenlärm bis 2020 zu halbieren." Diese Vorgabe hatte die Bundesregierung gemacht.

3.700 besonders laute Kilometer

3.700 von 33.000 Kilometern Bahnstrecke in Deutschland gelten als besonders lärmbelastet, darunter das Mittelrheintal, das obere Elbtal und das bayerische Inntal. Seit 1999 haben 58.000 Wohnungen an Bahnstrecken Schallschutzfenster erhalten, 700 Kilometer Lärmschutzwände wurden gebaut, wie es im Lärmbericht heißt, der heute vorgestellt wurde. 

Kunststoff macht Züge leise langsamer

Um Lärm zu vermeiden, erhalten Güterwagen anstelle von Eisenblöcken neue Bremsklötze aus Verbundkunststoff. Sie rauen das Rad nicht so sehr auf wie Eisen und senken so das Rollgeräusch. Auch die Privatbahnen hatten kürzlich erklärt, etwa 70 Prozent umgerüstet zu haben. 

Bahn und Private betreiben zusammen zwei Drittel der insgesamt 180.000 Güterwagen, die durch Deutschland fahren. Die übrigen 60.000 Wagen ausländischer Unternehmen haben in der Regel keine lärmmindernde Technik.