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Außenminister Sigmar Gabriel (rechts) und sein libanesischer Amtskollege Gebran Bassil geben im Auswärtigen Amt in Berlin eine Pressekonferenz.

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Außenminister Gabriel verteidigt Äußerungen zu Saudi-Arabien

Nach dem diplomatischen Eklat zwischen Deutschland und Saudi-Arabien hat Außenminister Gabriel sein Vorgehen verteidigt. Er hatte Riad "Abenteurertum" vorgeworfen, woraufhin Saudi-Arabien aus Verärgerung seinen Botschafter aus Berlin zurückzog.

"Wir haben angesichts der aktuellen Lage große Sorge über die Stabilität in der Region und rufen alle Seiten zum Abbau der Spannungen auf. Dies offen anzusprechen, ist unter engen internationalen Partnern möglich und selbstverständlich. Wir richten unsere Botschaft an alle Akteure der Region", erklärte das Haus von Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin.

Reaktion Riads auf Reaktion Berlins

Gabriel hatte am Donnerstag unter anderem angesichts der Spekulationen über den libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri gefordert, "dass gemeinsam aus Europa das Signal kommen muss, dass wir das Abenteurertum, was sich in den letzten Monaten dort breit gemacht hat, nicht mehr bereit sind, einfach sprachlos hinzunehmen".

Zuvor hatte der Libanon Saudi-Arabien vorgeworfen, Hariri gegen seinen Willen festzuhalten. Saudi-Arabien kündigte heute aus Verärgerung über Gabriels Äußerungen an, seinen Botschafter aus Berlin zurückzuziehen. 

Macron empfängt Hariri

Insbesondere hatte sich Gabriel um die Sicherheit von Libanons Präsident Hariri gesorgt. Spekuliert wurde, Hariri werde gegen seinen Willen in Saudi-Arabien festgehalten. Doch inzwischen konnte Hariri ausreisen und einer Einladung von Emmanuel Macron folgen, der ihn heute in Paris empfing. Hariri hatte vor zwei Wochen im Fernsehen von Saudi-Arabien aus seinen Rücktritt angekündigt mit der Begründung, er fürchte um sein Leben.