Heizkörper in einer Wohnung
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Heizkörper mit Thermostat

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Ende der Heizperiode – wann "Runterdrehen" Sinn macht

Auch wenn es zwischendurch mal zweistellige Temperaturen gibt, wird es nachts teilweise noch empfindlich kalt. Ob es jetzt schon Sinn macht, die Heizung abzuschalten und was vor allem für Arbeitsräume wichtig ist – hier ein paar Tipps.

Die Woche bringt uns zwar tagsüber schon warme Tage, nachts geht es aber fast überall auf einstellige Werte zurück. Die ausklingende Heizperiode war von extrem hohen Energiepreise geprägt, viele mussten abwägen: frieren und sparen - oder heizen und viel zahlen. Die Energiepreisbremse macht sich für viele Mieter erst in Monaten bemerkbar – wenn die Nebenkostenabrechnung kommt. Deswegen würden viele lieber heute als morgen die Heizung wieder abschalten. Doch abseits der persönlichen Komfortzone gibt es dabei manches zu beachten.

Art des Wohnhauses bestimmt die Heizperiode mit

Die Heizgrenze - also die Außentemperatur, ab der die Heizungsanlage angeschaltet wird - sei abhängig vom Gebäudedämmstandard, sagt der Technische Geschäftsführer des Fachverbands Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern, Jörg Schütz. "Bei älteren, schlecht gedämmten Gebäuden beträgt sie ungefähr 15 bis 17 Grad, bei sehr gut gedämmten Gebäuden beträgt sie circa 12 Grad Außentemperatur."

Die Art der Dämmung entscheidet demnach über die Dauer der Heizperiode und die Heizkosten mit. Je besser die Dämmung, desto geringer der Aufwand fürs Heizen. Wenn es also draußen noch nicht dauerhaft und über mehrere Tage wieder wärmer ist, sollte die Heizung noch nicht ganz abgeschaltet werden.

Nicht alle Räume müssen gleich warm sein

Je nach Raum werden Temperaturen zwischen mindestens 15 oder 16 Grad bis hin zu 23 oder 24 Grad empfohlen. Während in Vorräumen, Fluren oder der Werkstatt um die 15 Grad reichen, werden in Kinder- und Wohnzimmern 20 bis 22 Grad als angenehm empfunden. Im Bad darf es auch noch ein bis zwei Grad wärmer sein. Im Schlafzimmer hingegen sind eher 17 bis 18 Grad empfohlen.

"Verbraucher sollten die Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen halten", empfiehlt die Verbraucherzentrale Bayern. "So wandert feuchte Luft nicht in kühlere Wohnräume". Jedes Grad geringere Zimmertemperatur spart Geld: In Wohn- und Arbeitszimmern wird empfohlen, nachts die Temperatur um 5 Grad abzusenken. Moderne Heizungen erledigen die Nachtabsenkung von selbst beziehungsweise regeln über einen Außenfühler nach.

Heizung nicht zu früh ganz abschalten

Räume gar nicht zu heizen oder nachts die Heizung ganz auszuschalten, ist hingegen keine gute Idee. Zum einen kostet es mehr Energie, wenn eine ausgekühlte Wohnung oder ein Haus wieder auf Temperatur gebracht werden muss, als die Temperatur in etwa zu halten. Zum anderen: Wird es in einem Raum zu kalt, kondensiert das in der Luft enthaltene Wasser und setzt sich an den kühlsten Stellen im Raum ab. Zum Beispiel an den Außenwänden oder in den Fensterlaibungen. Dort kann sich dann Schimmel bilden.

Richtiges Heizen und Lüften verhindert Schimmelbildung

Neben korrektem Heizen bleibt auch in der Übergangszeit im Frühling regelmäßiges Lüften das A und O: "Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern ist optimal, um Luft, die durch unangenehme Gerüche in Küche oder Toilette entsteht, schnell auszutauschen", empfiehlt die Verbraucherzentrale Bayern.

Anders lüften müsse man hingegen Bad und Schlafzimmer, denn in Wandoberflächen, Handtüchern, Matratzen oder Bettdecken bleibe Feuchtigkeit gespeichert. "Um diese Luftfeuchtigkeit loszuwerden, sollten Verbraucher einmal durchlüften und anschließend das Fenster zwei bis drei Stunden auf Kipp stehenlassen. Während der Kipplüftung muss der Heizkörper auf niedriger Stufe eingestellt sein." Deutlich über 50 Prozent sollte sie auf Dauer nicht liegen.

Wird ein Raum für Homeoffice genutzt, sollte "täglich mehrmals für 3 bis 5 Minuten eine Stoßlüftung durchgeführt werden, unter anderem um die Luftfeuchtigkeit zu senken und um konzentrierter arbeiten zu können", empfiehlt Heizungsfachmann Jörg Schütz.

Nicht günstig, aber praktisch: Smarte Heizkörperthermostate

Moderne Haustechnik ist sicherlich nichts für jede Wohnung und jeden Geldbeutel: Der Einsatz von smarten Heizkörperthermostaten kann aber schon nach ein paar Jahren Geld sparen - vor allem bei älteren Häusern mit schlechterer Isolierung. Der Neueinstieg in die digitalen Helfer am Heizkörper sollte dennoch wohl überlegt sein und auch davon abhängen, in welchen Räumen wirklich regelmäßig die Temperatur verändert werden muss.

Wer also Zimmer nur dann beheizen möchte, wenn wirklich jemand da ist, oder in denen man sich öfter aufhält, kann mit digitalen Thermostaten und Heizplänen sparen.

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