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Polizeiwaffe

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14 Menschen im letzten Jahr von Polizisten erschossen

Polizisten in Deutschland haben 2017 bei Einsätzen 14 Menschen erschossen. Wie aus einer Erhebung der Deutschen Polizei-Hochschule Münster hervorgeht, wurden zudem 39 Menschen verletzt. Seit einigen Jahren steigen die Zahlen auf geringem Niveau.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

"Die zunehmende Zahl von Angriffen auf Polizeibeamte, zum Beispiel mit Messern, kann zu dem Anstieg der Polizeischüsse beigetragen haben", sagte der Bundesvorsitzende Deutsche Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt.

Angesichts von rund 300.000 Beschäftigten bei der Polizei im Bund und in den Ländern ist der Schusswaffengebrauch in Deutschland eher die große Ausnahme. Wendt verwies zudem auf starke Schwankungen im Laufe der Jahre. "Man sollte sich nun genau anschauen, welche konkreten Situationen zum Einsatz der Dienstwaffe geführt haben."

Steigende Gewalt gegen Beamte

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, sagte, wenn jemand auf kurzer Distanz mit einem Messer bedroht werde, befinde er sich immer in einer lebensbedrohlichen Situation. "Ein Stich, der das Herz treffen kann, ist nur eine rasche Bewegung. Solche Situationen haben nach meinem Eindruck stark zugenommen. Genaueres soll eine Erhebung zeigen, die wir zu Messerangriffen gefordert haben." Die Gewerkschaft der Polizei weise immer wieder auf die seit Jahren steigende Gewalt gegen Polizeibeamte hin: "Wenn solche Übergriffe auf Einsatzkräfte insgesamt derart zunehmen, dann ist doch klar, das auch die Zahl der lebensbedrohlichen Angriffe größer wird."

Stetige Zunahme auf niedrigem Niveau

Die Fallzahlen sind recht klein, steigen aber seit einigen Jahren stetig. Im Jahr 2016 waren es 11 Tote und 28 Verletzte durch Polizeischüsse, 2015 starben 10 Menschen, weitere 22 wurden verletzt. 2014 waren es sieben Tote und 30 Verletzte und im Jahr 2013 acht Tote und 20 Verletzte, wie aus Statistiken hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

13 der 14 Todesfälle gehen der Polizeihochschule zufolge auf Notwehr oder Nothilfe zurück. Letzteres bezeichnet Fälle, bei denen Polizisten anderen Menschen in Lebensgefahr helfen mussten. In einem Fall sei Fluchtvereitelung der Grund gewesen.