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Provisorische Schule in syrischem Flüchtlingslager

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Unicef drängt auf Schutz von Kindern in Kriegsgebieten

Das Kinderhilfswerk der UNO, Unicef, hat eindringlich zum Schutz von Kindern in Kriegs- und Konfliktgebieten aufgerufen. In den ersten fünf Monaten des Jahres habe es allzu viele Angriffe auf Heranwachsende gegeben, beklagte es.

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Die Übergriffe reichten von der Zentralafrikanischen Republik bis zum Südsudan und von Syrien bis Afghanistan, erklärte Exekutivdirektorin Henrietta Fore in New York.

"Mit wenig Reue und noch weniger Verantwortungsbewusstsein verletzen Konfliktparteien mit eklatanter Gleichgültigkeit eine der grundlegendsten Regeln des Krieges: den Schutz von Kindern", sagte sie.

Keine Methode der Kriegsführung sei tabu, gleich wie tödlich für Kinder. Als Beispiel nannte Fore den Konflikt im Jemen, wo seit Jahresbeginn mehr als 220 Kinder getötet und rund 330 verletzt worden seien. Fast 4,3 Millionen Jungen und Mädchen seien vom Hungertod bedroht, 24 Prozent mehr als 2017. Durchfallerkrankungen und die Cholera, die seit Jahresanfang rund 400 Kinder unter fünf Jahren getötet hätten, gefährdeten in der nahenden Regenzeit noch mehr junge Leben.

Kinder als Kämpfer, Boten und Sexsklaven missbraucht

Auch die Hoffnungen auf Frieden in Syrien nannte die Exekutivdirektorin schwach. Von Januar bis März seien mehr als 70 Angriffe auf Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen gezählt worden. Rund 5,3 Millionen Mädchen und Jungen seien zu Binnenflüchtlingen geworden. In Bangladesch benötigen laut Unicef mehr als 400.000 Rohingya-Flüchtlingskinder humanitäre Hilfe. Im Südsudan seien mindestens 2,6 Millionen Heranwachsende auf der Flucht, mehr als eine Million fehlernährt; jeder Vierte sei in lebensbedrohlichem Zustand. Rund 19.000 Jungen und Mädchen müssten dort als Kämpfer, Boten, Lastenträger, Köche oder sogar als Sexsklaven dienen. In Afghanistan wurden laut Unicef von Januar bis März mehr als 150 Kinder getötet und über 400 verletzt. In der Zentralafrikanischen Republik seien bei erneuter Gewalt allein in den vergangenen Monaten rund 29.000 Minderjährige vertrieben worden; insgesamt seien es fast 360.000.

Finanzierung fehlt

In diesen und vielen anderen Ländern tue Unicef mit seinen Partnern alles, um das Leiden der Schwächsten zu mindern. Dennoch habe das Hilfswerk für dieses Jahr nur 16 Prozent seines Finanzbedarfs erhalten, beklagt Fore.