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Bundesinnenminister Horst Seehofer

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Seehofer lässt Korruptionsverdacht beim BAMF untersuchen

Wegen des Korruptionsverdachts bei einer Außenstelle des BAMF will Bundesinnenminister Seehofer eigene Untersuchungen anordnen. Damit möchte er zusätzlich zu den Ermittlungen des Staatsanwalts prüfen lassen, ob es weitere Korruptionsfälle gibt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Schräge Entwicklungen - so nennt Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die mutmaßlichen Korruptionsfälle bei der Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Seehofer zeigt sich besorgt: Der Vorfall bedrücke ihn schwer, sagte er ZDF-Reportern am Rande eines Treffens mit Bezirksverbänden der CSU. Der Bundesinnenminister will den Fall prüfen lassen. Er kündigte eine unabhängige Untersuchung an. Sollte man dabei auf Systemmängel stoßen, müsse das BAMF reformiert werden, so Seehofers Forderung. Gestern war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft gegen eine leitende Mitarbeiterin in Bremen ermittelt, die in rund 1.200 Fällen Asylanträge ohne rechtliche Grundlage genehmigt hatte.

Weiteres BAMF-Problem: Dolmetscher

Inzwischen soll es noch einen weiteren Problemfall der Behörde geben. Er betrifft die Dolmetscher, die bei der Kommunikation mit Asylbewerbern häufig eine entscheidende Rolle spielen. Offenbar hat das BAMF seit vergangenem Jahr die Zusammenarbeit mit mehr als 2.100 von ihnen beendet. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion. Grund waren offenbar vor allem fachliche Mängel, aber in 30 Fällen gab es auch Zweifel, ob die Dolmetscher vertrauenswürdig und neutral sind. (Autor: Xaver Scheffer)