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Straßenfeger in Bamberg

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Ministerium warnt vor wachsender Lohnungleichheit

Das Bundeswirtschaftsministerium sieht wegen der wachsenden Lohnungleichheit in Deutschland Handlungsbedarf. Die Ungleichheit sei auf einem historisch hohen Niveau, heißt es in einem internen Faktenblatt des SPD-geführten Ministeriums.

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Es gebe keinen Grund zur Entwarnung, meldete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf das Papier, in dem ein anhaltendes Lohnproblem in Deutschland beschworen wird. Vor allem die Bezieher niedriger und mittlerer Einkommen hätten vom Wirtschaftswachstum zu lange nicht profitiert, beklagte das von Brigitte Zypries (SPD) geführte Ministerium: "Im Jahr 2015 waren die realen Bruttolöhne der unteren 40 Prozent zum Teil deutlich niedriger als 1995." Ein großer Teil der Bevölkerung habe damit heutzutage weniger Kaufkraft als vor 20 Jahren.

Kaufkraft der Besserverdienenden weiter gestiegen

Dagegen hätten die oberen 60 Prozent teils ausgeprägte Zuwächse verbucht: "Die Schere bei den Löhnen ging also deutlich auseinander", stellten die Experten des Ministeriums fest. Zwar seien die Reallöhne seit 2013 in Deutschland mit einem Plus von 1,8 Prozent wieder deutlich gestiegen. Doch bestehe "weiterhin Nachholbedarf für Lohnsteigerungen".

Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig forderte gegenüber der Zeitung ein Umdenken. Die Entwicklung bedeute, dass ein Großteil "unserer Bevölkerung nicht mehr vorankommt", sagte er. "Den Kindern geht es auf einmal schlechter als ihren Eltern." Spielräume für bessere Löhne seien vorhanden und "sie sollten genutzt werden".