Bildrechte: BR

Mesale Tolu

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Mesale Tolu aus Untersuchungshaft in Türkei entlassen

Die Journalistin Mesale Tolu ist aus der U-Haft entlassen: Am Abend konnte sie in Begleitung ihrer Familie eine Polizeistation im Istanbuler Stadtteil Fatih verlassen. Dort war sie zunächst hingebracht und festgehalten worden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Zuvor hatte es Verwirrung um den Status der aus Ulm stammenden 33-Jährigen gegeben. Trotz ihrer gerichtlich angeordneten Entlassung aus der Untersuchungshaft wurde Tolu weiterhin auf einer Polizeiwache in Istanbul festgehalten. Tolus Anwältin Gülhan Kaya sagte vor der Wache, die Anti-Terror-Einheit der Polizei habe Tolus Abschiebung angeordnet. Zuvor hatte das Gericht allerdings ein Ausreiseverbot bis zu einem Urteil in dem Verfahren gegen die Deutsche verhängt. Die widersprüchlichen Anordnungen sorgten nach Angaben der Anwältin nun für Verwirrung auf der Wache.

Ein Gericht hatte heute Tolus Entlassung aus der U-Haft und dem Gefängnis im Istanbuler Stadtteil Bakirköy angeordnet.

Ihr Verbleib war danach zunächst unklar, die Familie und der Botschafter fuhren verschiedene Polizeistationen in Istanbul auf der Suche nach ihr ab. Der deutsche Botschafter Martin Erdmann hatte sich über das Vorgehen der türkischen Behörden empört gezeigt: "Die spielen mit uns ein Versteckspiel."

Freilassung unter Auflagen

Nach dem Beschluss des Istanbuler Gerichts soll sich Tolu jede Woche bei der Polizei melden. Das Verfahren gegen die Journalistin und 17 türkische Angeklagte wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation geht jedoch weiter. Der aus Ulm stammenden Tolu drohen nach Angaben ihrer Anwälte bis zu 20 Jahre Haft. Die Angeklagten fordern ihren Freispruch.