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Notfallübungen an einer Puppe

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Medizin-Studienplatz: TU-Präsident begrüßt BGH-Urteil

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden: Es muss neben der Note auch andere Zugangswege in ein Medizinstudium geben. Längst überfällig, findet Prof. Wolfgang Herrmann, Präsident der Technischen Universität München.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts sieht de Präsident der Technischen Universität München, Wolfgang Herrmann, jetzt Bund und Länder in der Pflicht. Sie müssten "zunächst einmal einen gemeinsamen verbindlichen Rahmen schaffen", sagte der Präsident der Technischen Universität München im Gespräch mit der Bayern 2-radioWelt.

"Abitur kann nicht das einzige Kriterium sein"

Wolfgang Herrmann begrüßte das Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe zum Numerus Clausus. Er stimmte der Kritik der Bundesärztekammer und der vieler Studierenden zu, nach der vielen hochmotivierten, jungen Menschen der Zugang zum Arztberuf bisher versperrt war: "Das sehe ich genauso", sagte Herrmann.

"Das Abitur kann nicht das einzige Kriterium sein für die Studierfähigkeit. Das wissen wir an der TU München seit 20 Jahren. Seit wir in vielen Studiengängen sogenannte Eignungsfeststellungen durchführen, die natürlich aufwändig sind, weil sie vielfach mit Gesprächen verbunden sind, aber gerechter sind und zu besserem Studienerfolg führen." Wolfgang Herrmann, Präsident der Technischen Universität München

Abiturnote bundesweit nicht einmal vergleichbar

Zur künftigen Standardisierung der Auswahl von Bewerbern sagte Herrmann "Hier müssen Bund und Länder zusammenwirken und zunächst einmal einen gemeinsamen verbindlichen Rahmen schaffen, bundesweit. Schon daran zeigt sich, dass die Abiturnote allein nicht das Maß sein kann, denn das Abitur ist ja bundesweit nicht einmal vergleichbar!"

Eine Begrenzung der Wartezeit für einen Studienplätz hält der TUM-Präsident für sinnvoll: "Vor allem dann, wenn innerhalb des Kriterienkatalogs in dieser Zeit bestimmte Leistungen nachgewiesen werden, die den Anschein erwecken, dass man der Eignung zum Medizinstudium nähergekommen ist!"