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Mehrere Mitglieder der entmachteten katalanischen Regierung auf dem Weg zum Gericht in Madrid

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Haftbefehle gegen Mitglieder der katalanischen Ex-Regierung

Im Konflikt um die Unabhängigkeit Kataloniens greift Madrid hart durch: Erste Mitglieder der abgesetzten katalanischen Regionalregierung müssen ins Gefängnis. Auch gegen Regierungschef Puigdemont wurde Haftbefehl erlassen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die Richterin Carmen Lamela hat Untersuchungshaft für neun Mitglieder der entmachteten katalanischen Regionalregierung angeordnet. Sie hatten der heutigen Vorladung in Madrid Folge geleistet. Für den ehemaligen Vize Oriol Junqueras und weitere sieben Politiker sei U-Haft ohne Recht auf Freilassung auf Kaution angeordnet worden, hieß es. Der neunte Politiker, Santi Vila, darf dagegen bei Zahlung einer Kaution von 50.000 Euro auf freien Fuß gesetzt werden. 

Puigdemont nicht in Madrid erschienen

Unter den neun Verhafteten ist nicht Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont. Er hatte sich mit vier Ex-Ministern nach Belgien abgesetzt. Das Gericht in Madrid erließ aber nach Medienberichten gegen ihn und seine anderen katalanischen Mitstreiter einen europäischen Haftbefehl. Sie alle sollen sich in Brüssel aufhalten. Einen Haftbefehl müssten nun die belgischen Behörden ausführen. Anschließend droht dem Ex-Regionalchef die Auslieferung nach Spanien.

Puigdemont und die anderen sind wegen Rebellion, Auflehnung gegen die Staatsgewalt und Veruntreuung öffentlicher Gelder angeklagt. Ihnen drohen bis zu 30 Jahre Haft. Grund ist die einseitige Unabhängigkeitserklärung, die das katalanische Parlament am Freitag vor einer Woche beschlossen hatte. Puigdemont hatte sich kurz vor Anklageerhebung nach Brüssel abgesetzt, weil er der Meinung ist, dass ihm in Spanien kein gerechtes Verfahren erwarte.