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Kanzlerin Merkel: "Die Union hat nichts unversucht gelassen"

Kanzlerin Merkel bedauert den Abbruch der Gespräche. Für die Union sagt sie: "Wir glauben, dass wir auf einem Pfad waren, bei dem wir hätten eine Einigung erreichen können." CSU-Parteichef Seehofer: "Es war zum Greifen nah"

Sie werde im Laufe des Tages Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über den Stand der Dinge informieren, sagte die Kanzlerin am Abend in Berlin. Die Union werde in den nächsten Wochen weiter verantwortlich handeln. Sie werde als geschäftsführende Bundeskanzlerin alles tun, dass das Land auch durch diese schwierigen Wochen gut geführt werde. FDP-Chef Christian Lindner hatte den Abbruch der Gespräche damit begründet, dass keine Vertrauensbasis zwischen den Partnern gefunden worden sei.


Seehofer: Auch bei der Migrationspolitik wäre eine Einigung möglich gewesen


 CSU-Chef Horst Seehofer hat den Abbruch der Jamaika-Sondierungen als «Belastung» für Deutschland bezeichnet. Eine Einigung sei «zum Greifen nahe» gewesen, sagte Seehofer in Berlin. Auch bei der Migrationspolitik wäre eine Einigung möglich gewesen. Er sei den ganzen Tag davon ausgegangen, dass es eine Einigung auf Koalitionsverhandlungen geben werde, sagte Seehofer. Das hätte es ermöglicht, eine Antwort auf das Wahlergebnis zu geben, nämlich die Polarisierung zu bekämpfen und "politisch-radikale Kräfte" zurückzudrängen.

Seehofer sagte mit Blick auf den Abbruch der Verhandlungen durch die FDP: «Das ist schade.»