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Sucharbeiten in Mexiko-Stadt

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Bereits 230 Tote: Mexiko sucht nach Verschütteten

Bereits 230 Tote: Mexiko sucht nach Verschütteten

Nach dem schweren Erdbeben in Mexiko ist die Zahl der Todesopfer auf 230 gestiegen. Retter suchen in den Trümmern weiter nach Überlebenden. Allein in der Millionenmetropole Mexiko-Stadt starben 100 Menschen.

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In der Hauptstadt stürzten knapp 50, teils sehr hohe Gebäude ein und begruben Menschen unter sich. Tausende Freiwillige beteiligten sich am Abtragen der Schuttberge und versorgen obdachlos gewordene mit Wasser und Essen. 

Mut per Megafon

Überall in den betroffenen Städten und Gemeinden, auch außerhalb der Metropolregion, bildeten sich Menschenketten, um die Schuttteile weiterzureichen und so die Trümmer wegzuschaffen. Mit erhobenen Händen wurde um Stille gebeten, um mögliche Klopfgeräusche zu hören. Vor den Ruinen eines eingestürzten Gebäudes in Mexiko-Stadt stand eine Frau mit einem Megafon und rief immer wieder aufmunternde Botschaften für ihren dort verschütteten Bruder.

"Die Kraft, die Entschlossenheit und die Solidarität der Mexikaner gegenüber diesem Desaster werden uns gestärkt daraus hervorgehen lassen." Enrique Peña Nieto, Staatspräsident Mexiko

Dramatisch waren die Rettungsbemühungen in den Trümmern einer eingestürzten Schule in Mexiko-Stadt. Hier wurden 21 Kinder und vier Erwachsene getötet, die Grundschule "Enrique Rébsamen" wurde zum Symbol für den Kampf um die verschütteten Menschen, auch über 30 Stunden nach dem Beben wurde fieberhaft gearbeitet, um unter anderem ein dort vermutetes 12-jähriges Mädchen noch lebend zu bergen. 

11 Tote bei Taufe

Neben der Hauptstadt waren besonders die Bundesstaaten Morelos und Puebla betroffen. Im Bundesstaat Puebla stürzte in Atzala eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert ein. Wie lokale Medien berichteten, begann um 13.00 Uhr eine Taufe, als um 13.14 Uhr die Erde zu beben begann und das Kirchendach einstürzte. Auch das Mädchen, das getauft werden sollte, wurde erschlagen von den Dachtrümmern, der Priester und ein Messdiener konnten noch flüchten. Elf Menschen wurden hier getötet. 

Internationale Hilfe

Aus zahlreichen Ländern, darunter auch Deutschland, wurden Helfer geschickt. Mexiko ist eines der erdbebengefährdetsten Länder der Welt. Viele der nun in der Hauptstadt beschädigten oder eingestürzten Gebäude wurden vor dem Erdbeben 1985 gebaut und entsprachen nicht den später eingeführten strengeren Baunormen. Mexiko liegt am Pazifischen Feuerring, eine Zone entlang der Küsten des Pazifischen Ozeans. Hier treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander. Es kommt immer wieder zu starken tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen.