Im auslaufenden Jahr hat die europäische Flüchtlingskrise eine entscheidende Wende in Italien genommen. Wurden im Mai und Juni jeweils um noch die 23.000 von seeuntauglichen Booten gerettete Migranten an Land gebracht, gingen die Zahlen von Juli an stark zurück. Der Grund: Italien hatte eine Vereinbarung mit der libyschen Einheitsregierung zur Unterstützung der Küstenwache des Landes geschlossen. Auch auf die Hilfen der EU wird zurückgeführt, dass weniger Menschen in Europa ankommen.
Kritiker: Problem nur verschoben
Menschenrechtler kritisieren, dass hunderttausende Migranten stattdessen in Lagern in dem Bürgerkriegsland festsitzen und Folter und Misshandlungen ausgesetzt sind. Vor gut einer Woche wurden erstmals Flüchtlinge über einen humanitären Korridor von Libyen nach Italien gebracht.
6.340 Menschen schickte Italien 2017 in ihre Heimatländer zurück, weil sie keinen Anspruch auf Asyl hatten, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet. 2016 waren es 5.300. Italien wies aus Sicherheitsgründen - und unter anderem wegen Terrorismusverdachts - außerdem 105 Menschen aus.