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Gedenken an Zugunglück von Bad Aibling

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Zweiter Jahrestag des Zugunglücks von Bad Aibling

Das Zugunglück von Bad Aibling jährt sich heute zum zweiten Mal. Am 9. Feburar 2016 prallten kurz vor sieben Uhr in der Früh zwei Nahverkehrszüge zusammen. Das Unglück forderte 12 Tote und 89 Verletzte. Von Dagmar Bohrer-Glas

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Eine offizielle Gedenkveranstaltung wird es heute nicht geben. Vertreter der Stadt Bad Aibling und der Bahn werden aber am Denkmal eine Schale abstellen und einen Kranz niederzulegen. 

Zusammenstoß um kurz vor 7.00 Uhr

Um kurz vor sieben Uhr am 09.02.2016, ein Faschingsdienstag, prallten vor den Toren der Stadt Bad Aibling zwei Nahverkehrszüge zusammen. Der Bad Aiblinger Anwalt Friedrich Schweikert vertritt rund 20 Opfer und Hinterbliebene des Zugunglücks. Seinen Mandanten gehe es heute, zwei Jahre nach Unglück, unterschiedlich: Während die einen das Unglück den Umständen entsprechend gut verarbeitet hätten, seien andere nach wie vor in psychotherapeutischer Behandlung.

Anwalt fordert Zahlung

Schweikert fordert für seine Mandanten von der Deutschen Bahn nach wie vor eine symbolische Entschuldigung durch die Zahlung eines Einmalbetrages. Einen Gesprächstermin mit der Bahn im Herbst 2017 ließ Schweikert platzen, da er einen Wissensvorsprung bei der Bahn sieht. Seinen Informationen zufolge soll der DB Netz AG der Abschlussbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung, kurz BEU, zur Verfügung gestellt werden, bevor dieser veröffentlicht wird. Sollte das zutreffen, hätte dies für Schweikert "ein Geschmäckle":

"Welchen Hintergrund sollte das denn haben, wenn nicht die Bahn dezidiert dazu Stellung nehmen kann und dadurch die Möglichkeit hat Einfluss zu nehmen?"

Veröffentlichung des Berichts im März oder April

Die DB Netz AG hat den Bericht nicht bekommen, heißt es auf Anfrage bei der DB Netz AG. Veröffentlicht werden soll der Untersuchungsbericht März/April, so die BEU. Auch sie verneint, dass die DB Netz AG den Bericht bereits erhalten hat. Allerdings sagt Pressesprecher Gerd Münnich auch: „Wir reden miteinander". Würden im Rahmen einer Untersuchung Mängel bekannt, würden diese sofort an die Bahn weitergegeben und nicht erst, wenn ein Untersuchungsbericht fertig ist. "Hier geht es darum den Betrieb sicher zu führen", so der Pressesprecher.

Einige Mängel entdeckt

Im Rahmen der Untersuchung zum Zugunglück Bad Aibling seien einige Mängel entdeckt worden. Welche Art von Mängeln und ob diese kausal für den Unfall waren - dazu wollte Pressesprecher Münnich nichts sagen. Er verweist auf die Veröffentlichung des Berichts im Frühjahr. Im März 2017 hatte die BEU bereits einen Zwischenbericht veröffentlicht. Darin gab es die Sicherheitsempfehlung, das Absetzen des Notrufs durch den Fahrdienstleiter zu vereinfachen.