In seinem Anzeige-Schreiben bezieht sich Sebastian Hansen auf eine Produktbeschreibung zu einem Bügel-Aufnäher, der einen Stahlhelm in Deutschland-Farben zeigt. Der Artikel wurde im Online-Shop von Real mit den Worten beworben: "Auch nach dem Tod kämpft dieser Schädel noch für die Ideale des 'Dritten Reichs'." Weiter hieß es: "Mit diesem Aufnäher können Sie deutlich machen, dass Ihnen einige Ideen aus dieser Zeit auch heute noch gefallen."
Supermarktkette in der Kritik
Hansen sieht durch die Produktbeschreibung den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Dem Bayerischen Rundfunk sagte er: "Ich sehe nicht ein, warum so etwas ungestraft bleiben sollte." Am Sonntagabend hatte der Würzburger Student beim Kurznachrichtendienst Twitter ein Bild seines Anzeige-Schreibens veröffentlicht. In dem Sozialen Netzwerk wurde "Real" massiv kritisiert, unter anderem vom Fernsehmoderator Jan Böhmermann.
Produkte aus dem Sortiment genommen
Das Schreiben an die zuständige Staatsanwaltschaft in Düsseldorf hat Hansen am Montagmittag in Würzburg eingeworfen. Inzwischen hat Real die Produkte aus seinem Online-Sortiment entfernt. Gerald Schönbucher, Geschäftsführer von "real.digital", entschuldigte sich. In einem Beitrag auf Twitter erklärte er, dass "nicht jedes Produkt manuell geprüft" werde. Ähnlich wie andere Online-Shops betreibt auch "Real" einen sogenannten "Marketplace". Das bedeutet: Gegen Provision können dort Dritte mit ihren Waren handeln.
Real distanziert sich
In einer Stellungnahme distanziert sich Real vom Angebot und Verkauf der Artikel. Neben dem Bügel-Aufnäher wurde im Online-Shop unter anderem einen Helm im Stil des Afrikakorps der Wehrmacht angeboten, außerdem einen Gürtel und Notizblöcke in Wehrmachtsoptik.