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Herdenschutzhund

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Wölfe: Hunde können Herden schützen

Wölfe: Hunde können Herden schützen

Schutzhunde können Herden im Alpenraum wirksam vor Wölfen schützen. Allerdings sind Schutzzäune deutlich beliebter als der Einsatz von Hunden. Dieses Ergebnis haben Versuche im Auftrag des Landesamts für Umwelt ergeben. Von Lorenz Storch

Der SPD-Umweltexperte Florian von Brunn hat mit einer Landtagsanfrage ergründet, was die Modellprojekte und Pilotmaßnahmen des Amts für ein Wolfsmanagement in den vergangenen Jahren ergeben haben. Von Brunn kritisiert, dass trotz dieser Erkenntnisse noch immer kein bayerisches Förderprogramm zum Herdenschutz zur Verfügung steht:

"Die Entwicklung hat die Bemühungen des Freistaats überrollt: weil wir jetzt ein Wolfsrudel im Bayerischen Wald haben und der Managementplan ist noch nicht fertig." Florian von Brunn, SPD-Umweltexperte

Bis jetzt keine Förderprogramme für Herdenschutz

Wie ein geeigneter Wolfsschutzzaun aussehen muss, ist nach der Antwort des Umweltministeriums eigentlich bereits klar: Mindestens 90 Zentimeter hoch, elektrisch geladen und dichtmaschig. Wenn kein Strom auf dem Zaun ist, muss er einen halben Meter höher sein und braucht einen Untergrabschutz. Trotzdem gibt es bisher keinen Fördertopf für solche Zäune.

Dass trotz Jahre langer Vorbereitung noch immer kein Herdenschutz-Förderprogramm fertig ist, liegt nach Einschätzung Florian von Brunns auch am Einfluss der Bauernlobby:

"Ein Projekt ist 2014 offenbar abgebrochen worden, weil wie es in der Antwort auf die Anfrage heißt, die Zustimmung der Almbauern gefehlt hat. Es scheint also schon so zu sein, dass das Umweltministerium hier unter starkem Druck der Lobbyverbände steht, insbesondere des Bauernverbands, möglicherweise auch der Almbauern." Florian von Brunn, SPD-Umweltexperte

Nach Ansicht des SPD-Politikers reichen Zäune allein vor allem im Alpenraum nicht als Schutz gegen Wolfsrudel aus. Weil die Herden hier verstreuter sind, brauche es auch Schutzhunde. Das Landesamt für Umwelt will jedes Almgebiet einzeln auf seine Eignung für Herdenschutzhunde prüfen, allerdings erst mittel- und langfristig, heißt es in der Antwort des Umweltministeriums auf die SPD-Anfrage.

Wolfsrudel in Bayern sorgt für Aufsehen

Aufnahmen einer Fotofalle aus dem Nationalpark Bayerischer Wald haben in den letzten Tagen für Aufsehen gesorgt. Auf dem 10-sekündigen Video sind gleich drei Wolfswelpen klar zu erkennen. Mit dem Nachwuchs ist nun in Bayern offiziell das erste freilebende Wolfsrudel seit 150 Jahren nachgewiesen.