Wenn man das Foto sieht, grenzt es an ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist. Die zwei Leichtverletzten wurden laut Schweizer Polizei wegen einer Rauchvergiftung ambulant behandelt. Sie befanden sich mit dem Reisebus eines Unternehmens aus dem mittelfränkischen Westheim (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen) auf der Rückreise von einem Fahrradurlaub in Italien. Während der Fahrt durch den über sechs Kilometer langen San-Bernardino-Tunnel brach in dem Bus aus noch ungeklärter Ursache Feuer aus.
Rechtzeitige Flucht in den Sicherheitsstollen
Auch die Insassen von drei weiteren Fahrzeugen in der Nähe des Busses konnten laut Polizei den Brandort rechtzeitig verlassen und - wie die Businsassen - in den Sicherheitsstollen des Tunnels fliehen. Auch andere Autoinsassen hätten den mit Qualm gefüllten San-Bernardino-Tunnel verlassen können - die Sicherheitssysteme hätten funktioniert. Eine Polizeisprecherin sagte, es gebe keine Vermissten. Die Reisegruppe aus Bayern habe die Heimfahrt noch am Freitag mit einen Schweizer Ersatzbus fortsetzten können, teilte das Westheimer Busunternehmen dem Bayerischen Rundfunk mit. Die fünftägige Reise war unter dem Motto "Radltour an der Palmenriviera" gestanden.
Pfingstreiseverkehr Richtung Alpensüdseite bricht zusammen
Durch den Brand in dem zweitwichtigsten Alpentunnel der Schweiz hat sich die Verkehrslage zu den Pfingstferien erheblich verschärft. Nach Angaben des Schweizer Rundfunks bleibt der Tunnel wegen der deutlichen Brandschäden mindestens eine Woche lang gesperrt. Der Verkehr wird über den kurvenreichen San-Bernardino-Pass (2.067 Meter) umgeleitet.
Die Alternativroute durch den Gotthardtunnel war schnell überlastet. Dort staute sich der Verkehr Richtung Alpensüdseite am Samstag auf 28 Kilometer Länge. Das hatte es zuletzt vor 19 Jahren gegeben. Der San-Bernardino-Tunnel in Graubünden verbindet die Ostschweiz mit der Alpensüdseite im Tessin.